Solarlüfter!

Hallo Stefan, tut mir leid, ich wollte dich nicht verunsichern.
Der Laderegler regelt das Laden deines Akkus. Bei einer Anlage mit Netzeinspeisung, sei es Volleinspeisung oder Überschusseinspeisung, brauchst Du keinen Akku und demzufolge keinen Laderegler.
Ich bin auch nicht sicher, ob Du tatsächlich eine stabile Insellösung betreibst oder eher eine akkubetriebene Lüftung mit solarer Entladeverzögerung und quasizufälligem Lade-Entlade-Management. Das kann ja eine zeitlang hinreichend funktionieren.
Was machen denn deine Fachleute so beruflich?

Grüße

Fred

Es sind Solarspezialisten, Projektleiter für Solaranlagen, Elektroingenieure, Solaranlageninstalateure. In der Schweiz werden viele solcher Insellösungen verwendet. Berghäuser, Autobahnbeleuchtungen und andere autarke Elektrogeräte die nicht am Netz hängen. Die Solarpanels haben bereits einen Schutz um nicht verheizt zu werden.
Vielleicht kannst du mir mitteilen woher du dein Wissen hast. Vielleicht kann ich dann etwas nachlesen.

Morgen
Meineherrn, da hast Du ja geballte Fachkompetenz versammelt
Ich hab eine Ausbildung im elektrotechnischen Bereich und zusammen mit Freunden über die Jahre vier Inselanlagen istallliert, im Gartenhaus, zwei auf Booten und in einem abgelegenen Stall,
ich bin also kein Photovoltaik-Experte. Was meinst Du denn mit "Schutz um nicht verheizt zu werden"?

Grüße

Fred

Moin,
hier mal meine Gedanken dazu:
So wie ich das verstehe haben wir grundsätzlich 5 Komponenten:
1. Eine Energiequelle, z.B. Solarpanel
2. Einen Speicher, hier also ein Akku.
3. Eine Gerät, dass kontrolliert die Energie in den Akku leitet, der sollte ja nicht überladen aber auch nicht tiefentladen werden. -> Laderegler
4. Ein weiteres Gerät ist nötig, wenn ins Netz eingespeist werden soll. Das sorgt dafür, dass die 50Hz phasenrichtig mit der richtigen Frequenz und Spannung ins Netz geht. -> Wechselrichter
5. Ein Verbraucher, z.B. der Lüfter.

Nehmen wir als Beispiel eine Solarlampe. Da speist die Solarzelle direkt in den Akku (meist NiMH), scheint die Sonne zu lange, wird er überladen. Kommt in der Praxis selten vor, da die Solarzellen eher unterdimensioniert sind. Nachts wird die Energie des Akkus genutzt um eine LED zu betreiben, die leuchtet dabei so lange, bis es wieder hell wird, oder der Akku leer ist. Meist passiert das Letztere.
Hier gibt es in der Regel keinen Tiefentladeschutz, was dann dazu führt, dass die Solarlampe schnell das Zeitliche segnet, weil der Akku kaputt ist. Kennt sicher jeder Besitzer von Solarlampen?  

Nun hängt es im Solarlüfterbeispiel sicher davon ab, welchen Akku man verwendet, da gibt es ja große Unterschiede. Das Gerät #4 braucht man nicht, es wird ja nicht ins Netzt eingespeist.  Dafür haben wir #5, den Lüfter als Verbraucher. Gerät #3 ist nötig, wenn der Akku sonst durch Über- oder Tiefentladung kaputt gehen würde. (Oder schneller verschleißt) Wenn es egal ist, ob der Akku in Stress kommt (Z.B. wenn man alte, ausrangierte Autoakkus nimmt) oder wenn es sicher ist, dass der Akku nie an seine Grenzen kommen kann, so kann man auf #3 verzichten.

Ich bin kein Solarexperte, aber ein bischen was ist vom Elekrotechnikstudium doch hängen gebieben.  

Meine Empfehlung: um den Akku zu schützen, sollte man einen Laderegler verwenden!

LG,
Nils

Nikko schrieb:Nehmen wir als Beispiel eine Solarlampe. Da speist die Solarzelle direkt in den Akku (meist NiMH), scheint die Sonne zu lange, wird er überladen. Kommt in der Praxis selten vor, da die Solarzellen eher unterdimensioniert sind. Nachts wird die Energie des Akkus genutzt um eine LED zu betreiben, die leuchtet dabei so lange, bis es wieder hell wird, oder der Akku leer ist. Meist passiert das Letztere.
Hier gibt es in der Regel keinen Tiefentladeschutz, was dann dazu führt, dass die Solarlampe schnell das Zeitliche segnet, weil der Akku kaputt ist.

Gudemorsche Nils,
ich hab im letzten Jahr zwei dieser Lampen, die ich bei Nachbar Norbert  und bei meiner Mutter tot im Garten gefunden hab, sichergestelltt und sogleich für die Wissenschaft seziert
Interssanterweise war in beiden eine Regelung verbaut, nämlich dieda und diehier
Wohlgemerkt bei ziemlich lumpigen Dingern vom Feinkost-Albrecht und dem dänischen Bettenlager.  Was zum Ausfall der Lampe führte war in beiden Fällen Korrosion von Verdrahtung, Platine und Solarzelle.

erhellte Grüße

Fred

Moin Fred,
das ist ja mal ein Zufall! Genau das habe ich auch gerade gemacht, insgesamt ca. 10 Lampen bei Freunden und Verwandten eingesammelt, 3 waren völlig korrodiert, 1 Solarzelle war kaputt und der Rest hatte Akkus ohne nennenswerte Restkapazität. Da war alles verbaut, von NiCad's über NiMH und sogar Lipo's. Lipo's können Tiefentladung ja gar nicht ab!

Die Schaltung bei allen ist immer sehr ähnlich, ein Chip dient als sog. 'Vampirschaltung' - da wird die Akkuspannung mit einer Art Schaltregler auf die für die LED's benötigte Betriebsspannung 'gepumpt'. Das saugt auch noch den letzten Rest Ladung aus den Akkus!

Eine Lampe konnte ich reparieren, weil ich vorsorglich 50 dieser Chips aus China bestellt hatte (zusammen ca. 3€) Eine kleine Lochrasterplatine, eine Festinduktivität, passende Verdrahtung plus neuer Akku und schon leuchtet sie wieder.

Rechnet sich letztlich nicht, aber mich wurmt die Verschwendung die da betrieben wird. Der Hersteller bräucht ja nur einen Tiefentladeschutz mit in den Chip bauen, dann würden die Lampen auch länger halten. (Hilft natürlich nicht gegen Korrosion, da müßte man z.B. schon bessere Dichtungen verwenden!)

Hat trotzdem Spaß gemacht, sich damit zu beschäftigen und mal wieder einen Lötkolben in die Hand zu nehmen.

LG,
Nils

Auf dem deutschsprachigen Markt wird
Mertens, Konrad
Photovoltaik - Lehrbuch zu Grundlagen, Technologie und Praxis
3. A. 2015, Fachbuchverlag Leipzig im Hanser Verlag
anscheinend gerne gekauft und gut beurteilt. Siehe z.B. Amazon.
Zum Autor siehe https://www.fh-muenster.de/eti/personen/professoren/mertens/index.php

Wie bereits desöfteren erwähnt oder geschrieben schützt ein Solarregler die Akkus vor Überladung und Tiefentladung. Und das Schöne, für eine Kleinanlage kostet so ein Solarregler nicht die Welt! Allerdings nur PWM und nicht MPPT geregelt.

Die Modulleistung ist mMn unterdimensioniert! Zwei weitere Module böten sich an falls die Lüfter permanent und unter Volllast laufen. Module würden dann 2x2 in Reihe und Parallel geschaltet.

Die genannte Bosch Bleibatterie ist wohl nicht wirklich solargeeignet und zyklenfest. Bleiakkus in AGM Technologie für Solaranlagen bekommt man in D ab 1€ für eine Ah.

Die Modulleistung ist mMn unterdimensioniert

M.E. auch.

Nils, ich sehe, Du hast die Lizenz zum Löten  

Die Schaltung bei allen ist immer sehr ähnlich, ein Chip dient als sog. 'Vampirschaltung' - da wird die Akkuspannung mit einer Art Schaltregler auf die für die LED's benötigte Betriebsspannung 'gepumpt'. Das saugt auch noch den letzten Rest Ladung aus den Akkus!

Der QX hat zumindest einen undervoltage shutdown
....

Der Hersteller bräucht ja nur einen Tiefentladeschutz mit in den Chip bauen, dann würden die Lampen auch länger halten.

Das ist Angesichts der NiMH-Entladekurve schonmal ein sportlicher Ansatz.    Ausserdem müsste man vielleicht im Hinblick auf die in unseren Breiten stark schwankenden Tageslänge definiert entladen, sonst wird der Akku unglücklich.
Und Minustemperaturen mag er ja auch nicht, der NiMH.

Ich frag mich eher, wieso so ein Ding, das weniger als eine Tasse Kaffee kosten darf, überhaupt so lange hält.  


entladene Grüße

Fred

Moin Fred,
immerhin  'undervoltage shutdown', habe ich glatt überlesen! Stimmt schon, umwelttechnisch sind die Dinger ein Alptraum! Würde man sie im Winter ins Haus holen, würden sie etwas länger leben...
Aber so ist es ein €-billiges aber Umwelt-Teures Produkt. Vielleicht hat ja mal Jemand ein Projekt und verwendet die ganzen Solarpanels für etwas Sinnvolles, bevor sie im Müll landen...

Nils, ich sehe, Du hast die Lizenz zum Löten  Shocked Cool

       Gerade habe ich seit Jahrzehnten mal wieder eine Platine belichtet, entwickelt und geätzt. Wird ein VCO für ein Modular-Synthesizer DIY-Projekt. Allerdings läuft das Projekt jetzt auf Sparflamme, die Pflanzen haben im Moment Priorität. Aber der Winter kommt ja!

LG,
Nils