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Gibt es Kakteen, die im Gartenboden winterhart sind?

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Gibt es Kakteen, die im Gartenboden winterhart sind? Empty Gibt es Kakteen, die im Gartenboden winterhart sind?

Beitrag  Tuska So 02 Okt 2022, 13:51

Moin,

Wenn ich die Bilder eurer Beete meist so ansehe, dann fällt auf, dass die vor allem auf Drainage und Durchlässigkeit getrimmt sind. Das verwundert wenig, denn Kakteen scheinen allergisch auf Überfluss an Wasser in Verbindung mit geringer Verdunstung zu reagieren und quittieren das schnell mit Wurzelfäule oder mit Fäulen im Inneren.

Doch sind alle Kakteen so oder gibt es auch Kakteen, die mit dem Witterungsverlauf von Oktober bis April im normalen, teils nassen Gartenlehmboden klarkommen, ohne Regenschutz?

Also könnte man z.B. in einen lehmigen Gartenboden eine Cylindropuntia imbricata (scheint sehr robust zu sein), auspflanzen und die würde einfach wachsen, wie andere winterharte Pflanzen auch, ohne Fäulnis, ohne Mickern, auch beim stärksten Schauer und Wochen beim Pendeln zwischen -2 bis 6°C?

Oder braucht jeder Kaktus eine Bodenvorbereitung und gegeben falls einen Regenschutz?
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Beitrag  Gast So 02 Okt 2022, 13:57

Hallo
Also ich habe an keinem Standort z.B.von Gymnocalycien irgendwo eine feuchten Lehmboden gesehen, allerdings am Standort von G. andreae z.B. bei El Condor auf über 2000 m waren es im August direkt über dem Boden gemessen - 8 Grad, oder bei einigen G. catamrcenese nördlich von Belen hatten wir Schnee und vereiste Dornen an den Pflanzen, aber immer ein extrem durchlässiges Substrat, das auch im Winter dort untertags sehr schnell wieder abtrocknete
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Beitrag  TobyasQ So 02 Okt 2022, 14:23

Tuska schrieb:Wenn ich die Bilder eurer Beete meist so ansehe, dann fällt auf, dass die vor allem auf Drainage und Durchlässigkeit getrimmt sind. Das verwundert wenig, denn Kakteen scheinen allergisch auf Überfluss an Wasser in Verbindung mit geringer Verdunstung zu reagieren und quittieren das schnell mit Wurzelfäule oder mit Fäulen im Inneren.

Du schreibst die Antwort und stellst dann die Frage. Das ist ja wie bei Jeopardy. scratch
Doch sind alle Kakteen so oder gibt es auch Kakteen, die mit dem Witterungsverlauf von Oktober bis April im normalen, teils nassen Gartenlehmboden klarkommen, ohne Regenschutz?

Also könnte man z.B. in einen lehmigen Gartenboden eine Cylindropuntia imbricata (scheint sehr robust zu sein), auspflanzen und die würde einfach wachsen, wie andere winterharte Pflanzen auch, ohne Fäulnis, ohne Mickern, auch beim stärksten Schauer und Wochen beim Pendeln zwischen -2 bis 6°C?
Oder braucht jeder Kaktus eine Bodenvorbereitung und gegebenenfalls einen Regenschutz?

Wie geschrieben, beantwortest du dir deine Fragen schon selbst.
Eine gewisse Zeit macht das jeder Kaktus mit; der eine länger, der andere kürzer. Dabei sind die Temperaturen meist das kleinste Problem. Es ist die Feuchtigkeit in Luft und Boden, wie du bereits vermutest.

Ansonsten gilt: Versuch macht kluch!, wenn man den über Jahrzehnte gesammelten Erfahrungen, die in Foren, Büchern, Pflegeanleitungen, Artikelbeschreibungen von Händlern etcetera geteilt werden, misstraut.
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Beitrag  Andreas75 So 02 Okt 2022, 19:10

Ich berichte hier einmal von meinen bisherigen Erfahrungen am Nordrand Westerwald auf 350 m NN, Nordseite unseres Hausbergs hier.

C. imbricata würde ich sagen, kommt auf den Klon/ die Standortform an. Ich habe eine 'Pinky', die im Winter durch Westwinde schon ordentlich was abkriegt, und die steht 1a da und wächst auch gut für ihre Maßstäbe (ist ja eine Zwergform), Die "rhodantha" direkt daneben macht das auch mit, blüht auch und macht guten Neutrieb, kriegt aber im Frühjahr regelmäßig Sonnenbrand auf den feuchten, sonne- zugewandten Cladodenflächen.

Überlebt hat den letzten, ja klatschnassen Winter hier auch meine O. × columbiana 'Yakima River'. Aber wie gesagt nur überlebt- die kam bis Juni nicht in die Pötte, füllte und füllte sie nicht, während die trocken überwinterte Sicherungskopie von ihr, ein bewurzeltes Ohr, da schon vier schöne Neutriebe geschoben hatte. Das Experiment also abgebrochen, sie getopft, und dann hat sie sich im Juli endlich gefüllt, aber nicht mehr getrieben.

Knochenhart ist unerwarteterweise O. camanchica alias O. phaeacantha var. camanchica 'Longispina'. Die dehydriert im Winter kaum, und doch hat sie den ersten, relativ frostigen Winter bei mir in der Schale bestens überlebt, praktisch nicht regengeschützt. Und hat im Folgejahr ('21) zwar lange gebraucht, um in die Pötte zu kommen, aber tatsächlich auch Mitte August die lange herangewachsene Blütenknospe geöffnet. Und sich dann sogar selbst bestäubt und zwei Samen gebastelt :o.
Die hatte ich zwar unter unserer großen Tanne ausgepflanzt wegen des Regenschutzes, aber im Winter '21/ '22 hat auch sie die volle Breitseite Regen abgekriegt, stand die komplette drei Monate Regenzeit von vor Weihnachten bis Ende März frei. Kam aber trotz des wieder bis Juni mauen Wetters besser in Gang, und blühte Ende Juli wieder. O. camanchica ist also wirklich knüppelhart, wenn sie das überlebt, was meine ersten Versuche in zwei Jahren killte.

Dies waren O. basilaris und O. phaeacantha 'Orangeade'. Erstere fing immer an zu wachsen, ließ dann aber immer stecken und gab dann auf, während letztere zwar gut wuchs und auch blühte, dann aber doch den nassen Wintern nachgab.

Dieses Jahr habe ich unter unserer Zeder eine neue, dauerhafte Free Range- Kakteenecke eröffnet, weil 's darunter mager und trocken ist bei lehmig- humosem, aber mit viel Schutt durchmischtem Boden.
Da stehen nun erstmal die camanchica und als neuen Versuch die phaeacantha 'Goldy' aus Blanding, Utah. Eventuell pflanze ich da die Tage, wenn es was schöner ist, auch die camanchica 'Salmonea Richter' dazu.

Regenhart sind des weiteren auch etliche fragilis- Lokalformen, die würde ich aber guten Gewissens nicht frei und ungeschützt auspflanzen wollen- einige von denen grenzen nämlich an Körperverletzung mit Dornen, die wirklich bei leisester Berührung stecken bleiben. Und ich will nicht, dass da irgendwelche Freigängerkatzen reinlatschen, und ich dann die Tierarztkosten zahlen darf, um die Cladoden da wieder raus zu operieren. Muss nicht sein. Wenn fragilis auspflanzen, dann nur mit Gitterteil von 'nem Hamster- oder Karnickelkäfig drüber, alles andere ist grob fahrlässig meiner Meinung nach.
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Beitrag  kaktusheini Sa 08 Okt 2022, 11:18

Vor ein paar Jahren habe ich in einer Gärtnerei eine stachellose Form von Opuntia humifusa gekauft. Ein Ableger von der steht seitdem bei bester Gesundheit in einer nach Südosten zeigenden Trockenmauer in normaler, lehmiger Gartenerde. Das ist übrigens die einzige Opuntia, von der ich Ableger auch an Leute mit Kleinkindern, Hunden oder Katzen abgebe.
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Beitrag  Andreas75 Sa 08 Okt 2022, 22:00

Hy!

Opuntia humifusa sind grundsätzlich dornenlos. Wenn da was aussieht wie humifusa, aber dornig ist, dann sind das zumeist cespitosa, pusilla, pollardii, andere Küstenformen/ -arten, oder Hybriden.

Leider sind die nicht überall in Deutschland verlässlich hart bei ungeschütztem Stand. Alles unter USDA 8, würde ich sagen, ist insbesondere bei wochenlangem Kahlfrost kritisch. Haben wir zwar inzwischen kaum mehr, aber trotzdem sollte man da recht gut aufpassen. Im Gegensatz zu uns hier ziehen im winterlichen Nordamerika arktische Tiefausläufer mit teils Metern an Schnee doch regelmäßig sehr weit über den Osten des Kontinents bis teils North Carolina und weiter herunter. Wir haben zwar auch öfter mal winterliche, aaskalte skandinavische Ausläufer, das aber meist in Form von Hochs, und somit zumeist auch schneelos. Aber kalt. Weniger in den westlich gelegenen, atlantisch beeinflussten Teilen, häufiger aber in den östlichen Teilen.
Müsste man auf jeden Fall lokal immer erstmal antesten, ob es ungeschützt geht.

Was das Thema "Körperverletzung" angeht, so habe ich heute die letzten Winterharten in die Tomatengewächshäuser verräumt, die mir nun statt der Frühbeete als trockenes Winterquartier für die etwas nässesensibleren dienen- die Frühbeete passen nicht mehr *pfeif*, und sind trotz flacher Bauform auch viel zu windanfällig- ohne Kilos an Ballast drauf, wofür das Alu der Dinger aber kaum ausgelegt ist, gingen die am laufenden Meter fliegen.
Wie dem auch sei, darunter auch die, wie ich feststellen durfte, endlich und doch noch vor Winter bewurzelten Steckline einer O. fragilis- Hybride aus der Laramie- Gegend von Wyoming. Himmel, sind das kleine "Dickheads", wie der Amerikaner wohl sagen würde! Die bleiben sogar beinahe in Fingernägeln stecken, so heftig spitze Dornen haben die. Und diese dazu lang und kräftig. Sicher, ich liebe solche dornenstarrenden kleinen Mistbiester, aber das darf man ehrlich nicht auf die leichte Schulter nehmen! Nur mal leicht mit etwas Haut dran gekommen- stecken! Niemals, niemals offen oder ungeschützt auspflanzen oder auch nur aufstellen, sowas!
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Gibt es Kakteen, die im Gartenboden winterhart sind? Empty Re: Gibt es Kakteen, die im Gartenboden winterhart sind?

Beitrag  kaktusheini Mo 10 Okt 2022, 12:57

Hallo Andreas, Auch wenn ich im Tal des Schwarzen Regens (Bayerischer Wald) wohne - als mild würde ich unser Klima nicht bezeichnen. Trotzdem steht die Op. humifusa hier seit mindestens 4 Jahren problemlos.
Gruß Heini
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Gibt es Kakteen, die im Gartenboden winterhart sind? Empty Re: Gibt es Kakteen, die im Gartenboden winterhart sind?

Beitrag  Andreas75 Di 11 Okt 2022, 21:25

Und wie ist Eure Schneedecke in den letzten Jahren so? Oder aber es ist trockene Kälte bei Euch, die besser vertragen wird als feuchte? Auch die Klone können sich in der Winterhärte unterscheiden, habe ich gelesen. Ich hatte seinerzeit nur so eine Gartencenter - 08/15- humifusa- die hat es leider nicht lange gemacht. Kakteenfreunde aus grob der selben Gegend berichteten von gemischten Erfahrungen.
Nach langen Jahren der humifusa- Pause habe ich nun aber auch wieder eine, diesmal aus Holland mit dort ausgetesteter und bestätigter Winterhärte unter Regenschutz, und bin so mal gespannt, was diesmal dabei herumkommt. Ich wäre sehr froh, wenn meine Erfahrungen und Miterlebnisse widerlegt würden Very Happy!
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