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Sulcorebutia rauschii

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Sulcorebutia rauschii Empty Sulcorebutia rauschii

Beitrag  sulco-willi Do 29 Nov 2012, 14:25

Sulcorebutia rauschii




Sulcorebutia rauschii wurde 1969 von Gerhard Frank zu Ehren von Walter Rausch beschrieben. In einer fast gleichzeitig erschienen Veröffentlichung von Frank (1969) im Cactus and Succulent Journal of America erfahren wir, dass Rausch diese Sulcorebutia 1968 entdeckt hatte, als er eigentlich auf der Suche nach der von Cárdenas beschrieben Aylostera zavaleate war.

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Sulcorebutia rauschii R289


Erfreulicherweise dauerte es nicht sehr lange, bis S. rauschii mit Rauschs Feldnummer 289 in die Sammlungen kam. Rauschs „Vermehrer“ in Österreich hatten sofort erkannt, dass diese Pflanzen Furore machen würden, denn eine so schöne Sulcorebutia hatte man bis dato noch nicht gesehen.


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Sulcorebutia rauschii R289 - die begehrte Form mit gelben Dornen


Erst im Laufe der Zeit stellt sich heraus, welche „Schätze“ Rausch damals wirklich nach Wien geschickt hatte. Immer neue Formen wurden angeboten und man hatte den Eindruck, dass die Vielfalt dieser neuen Art nahezu unbegrenzt war.


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Sulcorebutia rauschii R289/4 mit "riesiger", sehr heller Blüte


Sulcorebutia rauschii löste so etwas wie einen „Sulco–Boom“ aus und jeder, der S. rauschii anbieten konnte, bekam sie aus den Händen gerissen. Ganz besondere begehrt waren natürlich die hervorstechenden Formen mit gelben Dornen, mit fast weißer Blüte oder auch mit gefranster Blüte. Auch eine Pflanze mit behaarter Blüte war im Umlauf. Dies war allerdings keine Sulcorebutia, sondern eine Mediolobivia mit einer völlig von Sulcorebutia abweichenden roten Blüte.


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Sulcorebutia rauschii R289/4 - die ganze Schönheit dieser Blüte offenbart sich beim Blütenschnitt


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Sulcorebutia rauschii R289/4 - in einem anderen Jahr

Das Phänomen, das man auch bei anderen Kakteen mit weiß-rosa Blüten kennt. Je nach Bedingungen und Kulturzustand ist die Blütenfärbung immer etwas unterschiedlich


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Nicht sehr oft zu sehen - Sulcorebutia rauschii R289/3 - der Rauschklon mit der gefransten Blüte (Aufnahme von 1986)

S. rauschii wir oft eine gewisse Blühfaulheit unterstellt. Für diesen Klon trifft das wohl wirklich zu. Jedenfalls hat meine Pflanze schon seit Jahren nicht mehr geblüht.


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Sulcorebutia rauschii R289/5 - der grüne Klon


Rausch hatte damals tatsächlich das Glück des Tüchtigen, denn er war in der Lage mit seinen Funden nahezu die gesamte Variationsbreite dieser Art zu präsentieren. Obwohl bis zum heutigen Tag sehr viele Sulcofreunde den ziemlich mühseligen Aufstieg zu den Gipfeln des Cerro Ayrampo auf sich genommen haben, bewegen sich auch deren Funde weitgehend innerhalb der seit Rausch bekannten Bandbreite.


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Sulcorebutia rauschii R289 - der Klon mit der roten Epidermis


Trotzdem gibt es immer wieder kleine Überraschungen, wenn irgendwo besonders schöne Formen oder Pflanzen mit ausgefallen Blüten auftauchen, wie bei dem unten gezeigten Juckerfund.


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Sulcorebutia rauschii HJ976/18 (Foto: Jucker)


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Sulcorebutia rauschii HJ976/15 (Foto: Jucker)


Auch Juckers aus Wildsamen gezogener Klon 15 ist mit seinen orangegelben Dornen ein wirkliches Schmuckstück


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Sulcorebutia rauschii G155/2


Zuerst aber zurück zu den „normalen“ S. rauschii. Wie schon oben erwähnt, kommt diese Art vom Hausberg von Zudañez, dem Cerro Ayrampo. Von der kleinen Stadt aus gesehen, hat der Berg zwei Gipfel. Heute steht auf einem davon ein Funkmast, was zur Folge hatte, dass man sogar mit dem Auto hochfahren konnte. Ob das heute noch möglich ist entzieht sich meiner Kenntnis – S. rauschii zuliebe hoffe ich, es geht nicht mehr.


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Sulcorebutia rauschii G155/3


Als ich mit meinen beiden Begleitern 1991 den Cerro Ayrampo erkletterte, erreichten wir zuerst den nördlichern Gipfel. Fast hatten wir schon den Mut verloren, denn während des gesamten Aufstiegs fanden wir nicht eine Pflanze. Erst in der unmittelbaren Umgebung des Gipfels wurden wir fündig (G155).


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Sulcorebutia rauschii G155/4


Obwohl wir dort tendenziell eher Formen mit grüner Epidermis fanden und nach durchschreiten einer Mulde in Richtung Süden zum südlichen Gipfel eher solche mit rötlicher Körperoberfläche, handelte es sich um die allseits bekannten S. rauschii. Trotz intensiver Suche konnten wir keine der „besonderen“ Formen von Rausch entdecken.


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Sulcorebutia rauschii G155a/1


Wie wir zwischenzeitlich von Rausch erfahren haben, hatte auch er damals keine Ahnung, welcher Formenreichtum sich in seinen Funden verbarg.


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Sulcorebutia rauschii G155a/4


Es ist tatsächlich so, dass man oft erst Jahre später erkennen kann, was für schöne und abweichende Formen man eventuell entdeckt hat. Ganz besonders eine Aussaat von Wildsamen ist eine wahre Fundgrube und ich würde nie einen solchen Sämling aus der Hand geben, bevor ich nicht gesehen habe, was sich daraus entwickelt.


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Sulcorebutia rauschii G155a/8


Bei einer späteren Reise stiegen wir von der Südseite auf den Cerro Ayrampo und fanden dort ebenfalls S. rauschii. Ich vermute, dass auch Rausch damals diesen Weg nahm, denn die Variationsbreite der dortigen Populationen ist weit größer als oben am Gipfel.


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Sulcorebutia rauschii G263/2


Johan de Vries und seine Frau Elizabeth hatten diesen Aufstieg früher schon genommen und dort stark abweichende Pflanze gefunden. Wie die Bilder von G263 zeigen, lohnte sich auch unsere Mühe, denn wir fanden Sulcorebutien, die weit über das bekannte Spektrum hinausgingen.


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Sulcorebutia rauschii G263/4


Einige Klone sind auf den ersten Blick kaum als S. rauschii zu erkennen. Eine gelbdornige S. rauschii, wie die ganz oben gezeigte Pflanze von R289, konnten wir dort aber auch nicht finden und mir ist nicht bekannt, dass jemand in dieser Hinsicht erfolgreicher war als wir.


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Sulcorebutia rauschii G263/5

Interessant hierbei ist die Tatsache, dass Jucker viel weiter östlich, sogar östlich des Cerro Calle Calle Sulcos gefunden hat, die man von den gerade gezeigten Klonen von G263 praktisch nicht unterscheiden kann

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Sulcorebutia spec. HJ850/1 von östlich des Cerro Calle Calle

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Sulcorebutia spec. HJ850/2 vom selben Standort, aber mit roten Blüten


Ohne näher auf diesen Punkt einzugehen, sollte noch gesagt werden, dass Roland Müller schon 2002 unterhalb der Fundorte von S. rauschii Formen von S. tarabucoensis ssp. hertusii fand und dass auf den nördlichen Ausläufern des Cerro Ayrampo Sulcorebutien vorkommen, die nicht ganz einfach einzuordnen sind. Jedenfalls haben sie keinerlei Ähnlichkeit mit S. rauschii.


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Sulcorebutia rauschii G263/6


Wir sind 1995 etwa 7km nördlich von Zudañez auf den Cerro Ayrampo gestiegen und bis nach Süden zu den beiden höchsten Gipfeln gewandert. Vor Erreichen dieser Bergspitzen konnten wir keinerlei Sulcorebutien finden.


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Sulcorebutia rauschii G264/3


G264 und G264a kommen ebenfalls von Südhang des Berges, noch weit unterhalb der höchsten Erhebungen. Hier ist die ganz große Variationsbreite wie bei G263 nicht mehr vorhanden.


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Sulcorebutia rauschii G264/6


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Sulcorebutia rauschii G264a/3


Es muss nicht besonders erwähnt werden, dass es kaum eine andere Sulcorebutia gibt, die einen größeren Widerhall in den diversen Liebhaber–Journalen der Welt (z.B. Ettelt 2003) gefunden hat. Die alle aufzuzählen würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen.


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Sulcorebutia rauschii US56


Auch bei dem von Swoboda in seiner Feldnummernliste für HS121 genannten Cerro Flor de Aikampa handelt es sich wahrscheinlich um den Cerro Ayrampo. Welchen Ursprung die Angabe von Swoboda hat entzieht sich meiner Kenntnis.


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Sulcorebutia rauschii HS121



Literatur:

Frank Gerhart (1969): Sulcorebutia rauschii FRANK – Kakt.and.Sukk., 20 (12): 238-239

Frank Gerhart (1969): A New Sulcorebutia – Cact.Succ.J.(U.S.), 41 (6): 270

Ettelt Jörg (2003): Eine der Schönsten: Sulcorebutia rauschii G. Frank
Kakt.and.Sukk., 54 (8 ): 217-220


Zusätzlich Bilder zu Sulcorebutia rauschii


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Sulcorebutia rauschii R289

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Sulcorebutia rauschii R289/4 - im Jahr 2013 viel kräftiger gefärbt als auf dem Bild im Text von 2010

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Sulcorebutia rauschii HS121

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Sulcorebutia rauschii HS121

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Sulcorebutia rauschii HS121

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Sulcorebutia rauschii HS121

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Sulcorebutia rauschii HS121

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Sulcorebutia rauschii G155/5

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Sulcorebutia rauschii G155a/2

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Sulcorebutia rauschii G263/1

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Sulcorebutia rauschii G263/F1

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