Sulcorebutia roberto-vasquezii

Sulcorebutia roberto-vasquezii

Sulcorebutia roberto–vasquezii wurde 2005 von Prof. Lothar Diers und Wolfgang Krahn zu Ehren des Entdeckers Roberto Vasquez beschrieben. Der bolivianische Botaniker  war eigentlich auf der Suche nach Orchideen, als er an der Ostgrenze des bolivianischen Berglandes ganz unvermutet diese Sulcorebutia fand. In der Erstbeschreibung wurden aus Artenschutzgründen keine konkreten Angaben zum Fundort gemacht. Trotzdem dauerte es kaum ein Jahr, bis allgemein bekannt war, dass die Vorkommen von S. roberto–vasquezii in der Umgebung von Monteagudo liegen.


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Sulcorebutia roberto-vasquezii KB415/Ge1


Die Gegend um Monteagudo erscheint auf den ersten Blick kaum geeignet, dort Sulcorebutien zu vermuten, ist sie doch weitgehend mit undurchdringlichen Nebelurwäldern bewachsen. Auf frei liegenden, felsigen Lichtungen konnten sich aber dennoch Sulcorebutien in Höhenlagen von 1200 – 1400m Höhe ansiedeln. Die Sorge um das Überleben dieser sehr schönen Art war zum Glück weitgehend unbegründet, denn neben dem Typusfundort sind inzwischen viele Stellen entdeckt worden, an denen S. roberto–vasquezii gefunden werden kann.


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Sulcorebutia roberto-vasquezii KB415/Ge2


Leider ist es aber auch eine traurige Tatsache, dass der Typusfundort, der direkt an der Hauptstraße liegt, inzwischen weitgehend leer geräumt worden ist. Wegen des unzugänglichen Geländes kann man natürlich hoffen, dass es noch viele solcher Felseninseln gibt, wo die Art geschützt weiter gedeihen kann.


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Sulcorebutia roberto-vasquezii RMR0601/11


S. roberto-vasquezii ist die einzige Sulcorebutia mit nahezu einheitlich weißen Blüten. Die Blüten sind allerdings nie vollständig weiß, denn irgendwo ist immer ein wenig rosa oder rot zu sehen. So kommt es auch, dass die Blüten je nach Kultur und Jahr, manchmal etwas rosa Farbtöne aufweisen. Gelbe Blüten, wie eine Abbildung in der Erstbeschreibung möglicherweise suggeriert, gibt es aber nicht.


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Sulcorebutia roberto-vasquezii RMR0601/Ge1


Es gibt kaum Zweifel, dass S. roberto–vasquezii in den Formenkreis von S. crispata gehört. Allerdings ist sie durch ihr sehr spezielles Vorkommen in einer triefend nassen Umgebung in sehr geringen Höhenlagen, schon etwas ganz Besonderes.


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Sulcorebutia roberto-vasquezii RMR0601/6


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Sulcorebutia roberto-vasquezii RMR0602/7


Dank der sehr intensiven Feldforschung, vornehmlich durch Roland Müller aus Halle, sind inzwischen weiter westlich und in etwas höheren und trockneren Lagen Pflanzen gefunden worden (z.B. RMR0605), die man als S. roberto– vasquezii ansprechen kann. Diese Sulcorebutien werden, ebenso wie der ursprüngliche Fund von Vasquez, sehr groß, ohne Neigung zum Sprossen. Die Blüten sind allerdings ziemlich einheitlich violettrosa, was evtl. einen gewissen Einfluss von S. crispata vermuten lässt.


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Sulcorebutia roberto-vasquezii RMR0605/Ge2


In diesem Teil des Verbreitungsgebietes sind die Grenzen zwischen dem, was man als S. roberto–vasquezii ansprechen würde und den vielen Funden anderer S. crispata–Formen, sehr schwierig einzuschätzen. Es gibt dort eine Vielzahl scheinbar isolierter, selbstständiger Populationen, aber die zahlreichen Übergänge sind auch nicht zu übersehen. Deswegen wird es wohl immer eine Frage der persönlichen Interpretation bleiben, ob jemand eine Pflanze als S. roberto–vasquezii oder als Form von S. crispata anschauen wird.


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Sulcorebutia roberto-vasquezii RMR0605/Ge3


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Sulcorebutia roberto-vasquezii WK986/1


Wie schon weiter oben erwähnt, wird S. roberto–vasquezii sehr groß. Ich habe schon Standortfotos gesehen mit Pflanzen von fast 10 cm Ø. Im Unterschied zu den meisten S. crispata „denkt“ S. roberto–vasquezii auch in dieser Größe nicht daran zu Sprossen


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Sulcorebutia roberto-vasquezii WK986/2


Vom Habitus her ist S. roberto–vasquezii relativ einheitlich, meist weißlich bis gelblich und anliegend bedornt. Die Epidermis ist gewöhnlich violettgrün bis dunkel violett, oft fast schwarz wirkend.


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Sulcorebutia roberto-vasquezii WK986/F1


Ich hatte das Glück, vor Jahren 3 gut ausgeprägte, reife Früchte von S. roberto–vasquezii WK986 von Wolfgang Krahn zu erhalten. Insgesamt enthielten sie über 120 Korn Samen. Ich habe im folgenden Frühjahr 100 Korn davon ausgesät und zu meinem großen Entsetzen kaum mal 5 oder 6 Sämlinge erhalten. Im darauf folgenden Jahr habe ich von den verbliebenen Samen 15 Korn ausgesät und noch einmal 5 Sämlinge erhalten. Was lernen wir daraus???? Es ist nicht immer sinnvoll Sulcosamen zu frisch auszusäen. Man sollte immer mal mit kleinen Portionen testen.


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Sulcorebutia roberto-vasquezii WK986/F1/Ge2



Literatur:

Diers Lothar und Krahn Wolfgang (2005): Sulcorebutia roberto-vasquezii (Cactaceae) - eine neue Art aus Bolivien – Kakt.and.Sukk., 56 (8 ): 211-217