Abstoßung oder eine "normale" Erscheinung

ich habe einen pfröpfling denn ich zulange unter gespanter luft hatte.
die folge war das sich winzige kleine schwarze pilze auf der schnitstelle gebildet haben.
ich habe ihn dann absichtlich noch länger unter gespanter luft gelassen und er ist trotzdem weitergewachsen der pfröpfling.
vor ein  paar wochen habe ich ihn raus genommen. dann hat er durch weiter wachsen unten an der schnitstelle  1mm große punkte bekommen 2 stück.
die sind in den pfröpfling gewandert und ich dachte ok das wars jetzt wollte ihn schon runter schneiden und neu drauf machen.
aber dann dachte ich mir abwarten.
die punte sind nach unten raus gewachsen als wie wenn er es abgekapselt hätte jetzt wächst er so vor sich  hin .
er schaut gesund aus .
ob er es letzten endes lange macht oder doch infiziert ist wird sich zeigen .

Pflanzliche Immunantwort

Pflanzen haben weder ein adaptives Immunsystem, noch mobile Abwehrzellen. Ihre Immunantwort basiert auf der Immunantwort des jeweils angegriffenen Gewebes.
Diese so genannte induzierte Abwehr findet innerhalb von Minuten statt.
Darüber hinaus können Stresssignale eine so genannte hypersensitive Reaktion veranlassen: dabei sterben beschleunigt Zellen ab, die die Infektionsstelle umgeben, so dass dem Pathogen mit dem Entzug von Nährstoffen keine Ausbreitungsmöglichkeit mehr gegeben wird.
 
LG Robert

Hallo Torro,

Torro schrieb:
Meristeme schichten? Heißt das Chimären erzeugen?

Ja sollte es.(mir hätte aber auch ein Miniatur-Erdbeerkaktus in einer Minischnapsflasche sehr viel Freude bereitet)
Aber beides ist wohl so nicht möglich. Dass Kakteen nicht einfach in Sterilkultur sind, ist etwas verblüffend.
Nach längerer Suche war aber auch kein einziges wirklich glaubhaftes Bild in der wissenschaftlichen Literatur zu finden, dass einen einigermaßen gelungenen Kulturzustand in Sterilkultur dokumentiert.

Torro schrieb:
Aber da fällt mir gerade noch etwas ein....

Wieso?

Hallo Timm,

wieso? Hm - weil mir öfter was dummes einfällt.... 

Ich überlegte, ob es was bringt 2 Wachstumszentren gegeneinander zu pfropfen.
Also Beispielsweise als Unterlage Pereskiopsis, nur ein halber Millimeter abgeschnitten.
Darauf ein Sämling, Kopf nur einen halben Millimeter abgeschnitten.
Zusammengepappt und abwarten.

Jetzt warte ich ab. 

Hallo Torro,
das war vor zwanzig Jahren mal ein vielbeachtetes Thema und lief allgemein unter "micrografting". Beim Wissenschaftsdistributor Springerlink findet man einfach über die Stichwortsuche noch sehr viel dazu.
Das große Problem war aber, dass die meist studierenden Versuchsansteller handwerklich zu wenig Erfahrungen mit solchen Techniken hatten, wodurch nur sehr wenige greifbare Ergebnisse zu finden sind und die Technik wieder in Vergessenheit geraten ist.(danach folgte somatische Hybridisierung, gleiches Problem, gleicher Ablauf)

Lustig ist dabei, dass aus dem eng. der Begriff Micrografting für Haartransplantation später übernommen wurde, weshalb man bei Google nicht mehr so viel findet.

Timm, 

Du meinst so etwas? 
[size=39]Micropropagation of 21 species of Mexican cacti by axillary proliferation[/size]
http://link.springer.com/article/10.1007/BF02822777

Das sieht doch sehr nach Deinem Versuch aus.
Ich pfropfe eigentlich mehr als Entspannung. Da braucht man nicht nachdenken, das ist 
reines Handwerk. Jetzt noch eine Hexenküche einrichten wäre für mich im Augenblick
zu viel des Guten. 

Ich finde 2 Pflanzen in Einer spannend. Da gibt es so viele Möglichkeiten der Entwicklung.
So etwa:
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Hallo Torro,
ich suche momentan noch den richtigen Weg aus den Pfropfversuchen Entspannung zu ziehen, es scheint aber in die Richtung biegbar.

Zu den ursprünglichen Bildern der ersten Pfropfung auf Pilo kann ich schreiben, dass, wie mehrfach prognostiziert wurde, nicht alle überlebt haben.
Da ich an dem Wochenende insgesamt drei Pilos zersäbelt habe und bei den beiden nicht gezeigten ebenfalls, wenn auch nicht ganz so intensiv, eine Rötung am Pilo auftrat, kann ich nochmal in den Raum werfen, dass meine erste Vermutung möglicherweise doch eine wenn auch kleine Rolle bei der Verfärbung spielte.

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Die eigentliche Todesursache war jedoch eindeutig eine andere, die beiden Opfer auf dem ersten Pilo sind vertrocknet, nicht verfault. Dort hatte ich zu schnell die Frischhaltefolie entfernt. Auf den beiden anderen war diese jetzt insgesamt drei Wochen drauf, es ist kein weiterer Pfröpfling vertrocknet. Unter der Frischhaltefolie war es jedoch trocken, da ich etwa zehn Tage nach der Pfropfung Löcher hinein geschnitten hatte.

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Interessant ist, dass sich die Rötung an der Schnittfläche des Pilo wieder zurück gebildet hat.

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Das andere Problem mit Bakterien oder Pilzen habe ich jetzt bei einem weiteren Versuch bekommen, einer der Sämlinge war im Wurzelbereich angegriffen, bildete aber bereits neue Wurzeln. Ich dachte mir nichts dabei und schnitt hinein, das war falsch. Dort gab es ebenfalls eine schnelle, intensive Rötung des Pilo, diesmal sieht es aber wirklich so aus, als würde der Pfröpfling von innen zerlegt.
An diesem Wochenende möchte ich das dann erstmals mit Trichocereus als Unterlage versuchen. Diesmal wird aber mehr Alkohol im Spiel sein, gegen die Bakterien.

Hallo Willem,

bei so "riesigen" Pfröpflingen würde ich sowieso lieber etwas Druck
ausüben und auf gespannte Luft verzichten.
Dann ist das Risiko einer Pilzinfektion viel geringer.

Torro schrieb:Hallo Willem,

bei so "riesigen" Pfröpflingen würde ich sowieso lieber etwas Druck
ausüben und auf gespannte Luft verzichten.
Dann ist das Risiko einer Pilzinfektion viel geringer.

Moinmoin,
ja, das sehe ich auch so, die Frischhaltefolie ist eine etwas schwierige Geschichte. Es kann sich Schwitzwasser bilden und die verletzten Stellen der Unterlege können nicht abtrocknen. Bei den Versuchen war sie deshalb auch niemals ganz geschlossen, im Bereich der Rippen der Unterlage war sie nicht dicht. Ab der zweiten Woche habe ich angefangen Löcher im Bereich der Pfröpflinge zu schneiden.
Der Druck blieb dabei erhalten, die Pfröpflinge waren nicht mehr weich deshalb war dies notwendig.
Der Raum in dem sie standen hat eine geringe Luftfeuchte und sie standen an einem Ostfenster.

(wenn ich es jetzt selber lese, wird mir schon klar, dass es naiv war die Folie bei der ersten Pflanze so früh zu entfernen.)

Hallo Willem,

hm - das passt irgendwie nicht. Oder ich bekomme es nicht auf die Reihe....

Ein Sämling der nicht nach 5 - 7 Tagen angewachsen ist, wird auch nicht anwachsen.
Deshalb sind gespannte Luft oder Druck nur für diesen Zeitraum notwendig.
Sprich: Nach 5 Tagen kann also Folie/Gummiring/übergestülpte Flasche weg.
Dann sieht man auch schon im Idealfall die frischen Zellen/das frische Gewebe an der Pfropfstelle.

Um es noch einmal deutlich zu sagen: Bei so großen Sämlingen halte ich Folie oder sonstige Methoden
gespannte Luft zu erzeugen für kontraproduktiv.
Mit etwas Glück ist kein Pilz in der Nähe, dann ist das nicht schlimm. Aber auf keinen Fall nötig.
Selbst wenn die Folie nur zum festzurren benutzt wird liegt sie doch auf und kann Pilz fördern.

Da gibt es besseres:
- Ganz primitiv 2 Etiketten und ein Steinchen oder eine Münze zum beschweren.
- Eine edle Pfropffeder
- Pfropfapparate jeder Coleur...

Hallo Torro,
ist schon klar, dass es weder Fisch noch Fleisch ist, und sicher auch nichts was ich bei der 100sten Pfropfung noch genau so mache. Es ist ja auch irgendwie evolutionär entstanden, immer wenn es Probleme gab, wurde was verändert. Der Punkt ist aber, dass ich es wohl mit ausgehärteten Sämlingen nicht anders hinbekomme oder es viel mehr unter den äußeren Bedingungen(Temperatur und Licht) nicht anders hinbekomme.

Ein Vorteil bei den älteren Sämlingen ist doch, dass man etwas besser sehen kann, was es ist.

Das Wachstum setzte durchschnittlich erst wieder nach etwa 3 Wochen deutlich ein.