Sulcorebutia sanpedroensis n.n.

Sulcorebutia sanpedroensis n.n.

wurde von Johan Pot und Alessandro Gentili (Pot & Gentili 2015) als Weingartia sanpedroensis beschrieben. Da es sich nach meinem Verständnis um eine Sulcorebutia handelt, schreibe ich hier einen Beitrag im Sulcorebutia–Lexikon. Pot hatte diese neue Art schon 1992 in der Umgebung von San Pedro de Buena Vista auf 2900 m gefunden. Nachdem einzelne Pflanzen von JK318, JK319 und JK320 in einigen Sammlungen Einzug gehalten hatten, wurden schon damals Stimmen laut, das sei etwas Neues, wert zu beschreiben. Da sich in dieser Hinsicht aber nichts ereignete, gerieten die Pflanzen nahezu in Vergessenheit. Erst als Alessandro Gentili in Begleitung von Peter Lechner diese Gegend wieder besuchte, wurden die schönen Pflanzen „wiederbelebt“ und dann auch beschrieben.

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Sulcorebutia sanpedroensis n.n. JK319-7

Wie aus der Reiseschilderung von Gentili (2015) zu ersehen ist fanden sie S. sanpedroensis ausschließlich am Nordufer des Rio San Pedro (AG271, AG272). Diese Pflanzen entsprechen wahrscheinlich JK319. Eine Überquerung des riesigen Flußlaufes, um den Fundort von JK320 zu erreichen, war nicht möglich.

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Sulcorebutia sanpedroensis n.n. JK319-8

In unserem Buch (Gertel & Latin 2010) ist JK319 als S. torotorensis var. bezeichnet, was aus damaliger Sicht verständlich ist, denn im weiteren Sinn gehört S. sanpedroensis zu diesem Verwandtschaftskreis, der das gesamte Südufer des Rio Caine besiedelt. Sie hat aber genügend Eigenständiges und wurde zu Recht als eigene Art beschrieben.
Die beiden oben abgebildeten Pflanzen waren Geschenke an mich von Johan Pot. Leider existieren sie heute nicht mehr, denn sie fielen 2001, wie alle anderen Pflanzen eines meiner Frühbeete auch, dem Versagen eines Fensterhebers zum Opfer. Die unten gezeigten Pflanzen sind Nachzuchten aus Samen.

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Sulcorebutia sanpedroensis n.n. JK319-F1

S. sanpedroensis ist relativ einheitlich. Sie zeichnet sich durch mittelgroße Körper mit kräftig grüner Epidermis aus. Die Dornen stehen leicht ab oder sie sind krallig zum Körper hin gebogen. Meist sind einer oder mehrere Mitteldornen zu erkennen. Die Blütenfarbe aller bekannter Populationen ist ein kräftiges Rot

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Sulcorebutia sanpedroensis n.n. JK319-F1

Dadurch unterscheiden sie sich optisch auf den ersten Blick von den weiter nördlich vorkommenden und als S. purpurea ssp. gigantea ein völlig unnötiger Namen, der mit S. purpurea nichts zu tun) beschriebenen Sulcorebutien aus der Umgebung von Acasio, die weitgehend hellviolett blühen und wesentlich größer werden.

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Sulcorebutia torotorensis de Acasio JK315-F1

Ich kann das an dieser Stelle nicht näher ausführen, aber wenn man sich die Vorkommen der „grünen“ Sulcorebutien am Südufer des Rio Caine betrachtet, das mit HS164 im Osten beginnt, sich in der Gegend um Poroma fortsetzt und über Torotoro bis nach Acasio und San Pedro reicht, erhält man ein relativ einheitliches Bild und man kommt schnell zu dem Schluss, dass all diese Pflanzen einen großen Verwandtschaftskreis bilden, in dem S. torotorensis einerseits und S. sanpedroensis andererseits die herausragenden Vertreter sind. Alle anderen Phantasienamen wie S. purpurea ssp. nadae und gigantea gehören in die Synonymie.


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Sulcorebutia torotorensis de Poroma G297/1





Literatur:
Pot, Johan & Gentili, Alessandro (2015): Weingartia sanpedroensis species nova - Een nieuwe soort uit de provincie Charcas, Bolivia. – Succulenta, 94 (4): 170-183
Gentili, Alessandro (2015): Jenseits des Rio San Pedro – Echinopseen, 12 (1): 25-30
Gertel, W. & Latin W. (2010) Sulcorebutien – Kleinode aus Bolivien – Sonderpublikation der Deutschen Kakteengesellschaft