Amaryllisgewächse - Amaryllidaceae (Hippeastrum, Clivia, Nerine, Amaryllis, Agapanthus, Allium, Narcissus & Co.) - Teil 1

Moin,

@Randolph, die Sammlung gehört nicht mir, ich pass nur mit drauf auf   . Es sind fast alles Pflanzen meines Arbeitsplatzes, dem Botanischen Garten Magdeburg "Gruson-Gewächshäuser".

Nach langer Zeit hat sich Acis valentina mal wieder bereit erklärt im Herbst mit ein paar Blüten aufzuwarten. Blätter gabs zur Wachstumszeit immer und der Zuwachs war auch gut. Nur Blüten hat die Art bei uns das letzte Mal vor sechs Jahren gezeigt. Möglicherweise mag sie, wie einige weitere Amaryllidaceae, das Umtopfen nicht so gerne, denn durch Personal- und Zeitmangel bin ich drei Jahre nicht dazu gekommen, sie zu bearbeiten. Andererseits macht es anderen Acis-Arten, z.B. Acis rosea, nix aus jährlich bewegt zu werden.

Die Art ist ein Lokal-Endemit der nur im Bereich der Städte Castellon de la Plana und Valencia in Küstennähe zu finden ist. Dadurch ist sie leider nicht winterhart und nur für das Kalthaus geeignet. In dieser Gegend ist der mediterrane Winterregen-Rhythmus ein wenig verändert, denn die feuchteste Jahreszeit ist nicht der Winter sondern der Herbst. Das ist für die Kultur aber nicht unbedingt wichtig zu wissen. Mäßige Feuchtigkeit im Winterhalbjahr und eine gute Sommerruhe ist, wie für fast alle Mittelmeer-Geophyten, die übliche Pflege. Als Küstenbewohner benötigt sie aber einen sehr luftigen, sonnigen Standort, die Luft darf nicht zu feucht werden. Als Substrat kann man jede Mischung, die auch für Sukkulenten funktioniert, nutzen. Dann klappt es, vielleicht, auch mit den Blüten.

Lange Zeit wurde ein südosteuropäisches Taxon ebenfalls als Acis valentina bezeichnet und angeboten. Dieses wurde dann vor wenigen Jahren als Acis ionica beschrieben. Die morphologischen Unterschiede sind aber wirklich minimal. Bei echten Acis valentina sind die inneren Blütenblätter leicht ausgerandet (nicht abgerundet) und die Lappen der Fruchtknotenscheibe (die grünen "Schuppen" in der Blütenmitte) sind 0,2 (!) mm länger als bei Acis ionica. Da wir beide Arten in Kultur haben und unsere Acis ionica eine griechische Wildaufsammlung ist, konnte ich die Pflanzen vergleichen und die Bestimmung der vorgestellten Pflanze als Acis valentina bestätigen. Dazu war aber ein Fadenzähler nötig, um die Fruchtknotenschuppen zu vermessen.
So richtig überzeugt mich die Trennung der beiden auf Artebene dagegen nicht, denn auch bei den üblichen phylogenetischen Untersuchungen sind sie immer auf dem selben "Ast" zu finden. Eine Einteilung als Varietät hätte es, meiner Meinung nach, auch getan, wenn man bedenkt wie nah sich die beiden Taxa genetisch und morphologisch stehen. Für mich sehen sie, theoretisch, eher nach Reliktvorkommen einer ehemals weiteren Verbreitung aus.

Interessanter Beitrag.

Ich selber habe es auch geschafft, Amaryllis Zwiebeln nun ins fünfte Jahr zu bringen.

Bis auf einen Aussetzer im dritten Jahr blühen die auch recht zuverlässig immer
wieder aufs neue.

Nerine sarniensis
Blöderweise kann ich mich nicht erinnern, ob ich Zwiebeln, oder Saatgut bestellt hatte.
Ausgesät bzw. gepflanzt wurde im Juni 2020.


Grüße

Ralf

Moin Ralf,

im Zweifelsfall waren es bestimmt Zwiebeln, denn die Samen von Nerine sind fleischig und lassen sich kaum lagern. Deshalb bekommt man Samen dieser Südafrikaner, incl. ihrer nächsten Verwandten, kaum im Handel.

Die knallt ganz schön rein .

Dieses Jahr hat unsere Lapiedra martinezii ihre drei Blütenstände durchbekommen. Schon letztes Jahr hat sie einen entwickelt, der aber relativ schnell wieder vertrocknet ist.
So schnell sie aus dem Boden ploppen, so schnell sind sie auch schon wieder fertig. Die Einzelblüte hält genau einen Tag und da immer ein - drei gleichzeitig auf sind und ein Blütenstand aus nur wenigen Blüten besteht, waren alle drei Blütenstände innerhalb von sechs Tagen durch. So schnell kann man kaum seinen Fotoapparat aufstellen...... Eine Handbestäubung hab ich auch versucht, denn ich denke, es sind zwei Klone im Topf, aber leider hat sie keine Früchte gemacht. Wieder ein Jahr warten.

Auffällig war der zart-süßliche, sehr angenehme Duft und die Staubbeutel alleine sind schon eine Schau.

Vor einiger Zeit hatte ich hier mal was von einer Ausback-Phase im Sommer mit hohen Temperaturen geschrieben. Offenbar sind sie doch nicht nötig, denn unsere Pflanze wurde definitiv nicht "durcherhitzt". Dafür wurde sie aber vier Jahre nicht umgetopft und das ist wohl der Knackpunkt: sie will nicht gestört werden.

Herkunft Andalusien bei Lanjaron auf ca. 800 m.

Hallo

Hat hier im Forum zufällig Erfahrung mit der Dünen-Trichternarzisse , Pankratium maritimum .
Aussaat oder als Zwiebel , Kulturbedingungen bei uns in Deutschland .


Grüße Manfred

Hallo Manfred,

Ich hab mal Samen der trichternarzisse am Strand in Ibiza gesammelt. Die wuchsen da und blühten wunderschön.
Die Samen sind ziemlich groß und sehen aus wie kleine Stücke Holzkohle. Bei mir sind die ziemlich schnell gekeimt und auch ganz gut gewachsen. Doch nach zwei Jahren sind sie nicht mehr wieder gekommen. Vielleicht war es mal zu trocken oder so … schade drum. Aber bis zu dem Zeitpunkt waren sie einfach zu pflegen. Habe sie einfach regelmäßig gegossen und sie sind immer wieder vertrocknet und dann wieder ausgetrieben.
Die Pflanzen wuchsen dort übrigens direkt in Sand.
Das erinnert mich daran dass ich noch ne ganze Tüte mit Samen habe. Ich muss mal probieren ob die noch was taugen.

Hallo Johannes

Ich kenne sie von der Insel Kreta und weiß das Die Zwiebeln recht tief im Sand stecken ,heute habe ich zwei Zwiebeln bekommen und Samen habe ich auch die werden dann im Frühjahr mal ausgesät .Mal schauen ob ich da was zum blühen bringe .

Grüße Manfred

Hallo Manfred,
Ich drücke dir die Daumen dass es klappt!
Ich glaube mal gelesen zu haben dass die Überwinterung schwierig sein kann, weil die nicht so mega kalt mögen. Aber wenn man ein Gewächshaus hat passen die sicher gut zu Kakteen. Vermutlich nur feuchter dann.

Frische Saat keimt sehr gut, sind auch Kandidaten für die "Floating-Methode", da wird die Saat bis zur Keimung in einem Glas mit Wasser gehalten. Taube Saat sinkt ab oder verfault, die entfernen. Pankratium hat die Eigenschaft, sich mit der Zeit immer tiefer zu ziehen, machen Narcissus-Sämlinge auch, deshalb öfter umtopfen.

Nerine sarniensis gibt es noch in den Farben weiß und orange.



Dirk