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Habitat Fensterbrett - Komplexer als man denkt

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Henning
OPUNTIO
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Beitrag  OPUNTIO Sa 09 März 2024, 18:47

Habitat Fensterbrett. Komplexer als man denkt.

Bei weitem nicht alle Liebhaber von Kakteen und anderen Sukkulenten haben ein Gewächshaus zur Verfügung. Auch keinen Balkon oder eine Terrasse, wo sie ihre Lieblinge von der Sonne verwöhnen lassen können.
Nein, es sind die Innenfensterbretter auf die sie sich beschränken müssen um ihrer Leidenschaft zu frönen.
Doch auch auf dem Fensterbrett gibt es Möglichkeiten um es den Pflanzen so angenehm wie möglich zu machen.
Aber Achtung. Fensterbrett ist nicht gleich Fensterbrett.
Sinn eines jeden Fensters ist es Licht ins Innere und damit auch an die Pflanzen zu lassen.
KuaS sind mehr oder weniger alle recht sonnenhungrig. Kommen wir also zum wichtigsten Punkt des Fensters. Die Ausrichtung.
Je nach Auswahl der Arten ist von Ost bis West alles verwendbar. Nordwest, Nordost oder gar Nordfenster sollte man im Interesse der Pflanzen nicht nutzen.
Doch auch bei optimaler Ausrichtung muss man schauen wieviel Sonne das Fenster abbekommt.
Denn manchmal werfen Bäume oder andere Häuser in der Nähe zu lange ihren Schatten. Und die meisten KuaS brauchen in der Wachstumsperiode zwingend direkte Sonne um ihre Form zu behalten.
Kommen wir nun zum Material des Fensters selbst. Heutzutage sind das meistens wärmedämmende gasgefüllte Doppel oder gar Dreifachscheiben.
Diese filtern eine enorme Bandbreite aus dem Spektrum des Sonnenlichts, was bei genügender Helligkeit zwar nicht zur Vergeilung führt, aber die Ausbildung der Bedornung negativ beeinflusst. Je nach Art in unterschiedlicher Stärke.
Bei direkten Südfenstern muss man im Sommer ( Juli, August ) zudem aufpassen das sich bei geschlossenem Fenster die Hitze nicht staut. Ein kleiner Solarlüfter wirkt hier Wunder.
Hat man für die Überwinterung der Kakteen keinen kühlen Ort zur Verfügung, muss man seine Pflanzen gezwungenermaßen auch in der kalten Jahreszeit auf dem gleichen Fensterbrett lassen.
Aber auch hier muss man aufpassen.
Ältere Holzfenster verziehen sich mit den Jahren und dichten nicht mehr zu hundert Prozent ab. Es entsteht Zugluft.
Und obwohl Kakteen bewegte Luft lieben, kann das je nach Außentemperatur und Pflanzenart tödlich sein.
Also sollte man im Herbst seine Fenster auf Dichtheit testen.
Befindet sich ein Heizkörper unter dem Fensterbrett?
Falls nicht, kann man auf einem solchen Fensterbrett Arten unterbringen die es im Winter kühler mögen.
Falls doch, wo genau befindet sich der Heizkörper? Direkt unter dem Fensterbrett in einer Nische oder davor an der Wand?
Im ersten Fall wird das Fensterbrett stark aufgeheizt und bei Kakteen die eine kühlere Überwinterung bevorzugen sollte man den Topf mit einem Stück Styropor, etc, gegen die Wärme von unten isolieren.
Vielen Brasilianern macht das hingegen nichts aus.
Im zweiten Fall entsteht eine Luftzirkulation, was an sich gar nicht schlecht ist. An der Scheibe abwärts und über dem Heizkörper nach oben.
Hier sollte man schauen, das die abwärts strömende Luft das Fensterbrett erreicht und über dieses zur Heizung geführt wird.
Das heißt, Töpfe ein kleines Stück weg vom Fenster rücken. Nicht direkt am Rahmen anliegen lassen und auch nicht zu dicht stellen. Das gilt besonders bei Vierkanttöpfen. Ansonsten strömt die kalte Luft von oben über das Substrat, die komplette Pflanze oder je nach Größe auch nur um den Wurzelhals.
Die meisten Säulenkakteen, die eine wärmere Überwinterung ( ca.15 Grad ) bevorzugen, mögen es gar nicht wenn im Winter
das obere Drittel wohlig warm in der aufsteigenden Heizungsluft steht, während dicht über dem Substrat kalte Winde wehen. Mal übertrieben formuliert.
Deshalb der Abstand zum Fenster.
Wenn man weiß welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen, kann man auch an Fensterbrettern eine wunderbare Sammlung aufbauen. Man muss nur die Arten entsprechend des Fenstertyps auswählen. Dann gibt es weniger Rückschläge und man hängt das neu begonnene Hobby nicht gleich wieder an den Haken, wenn nach dem ersten Winter nur noch Kakteenleichen das Fensterbrett zieren.
Gruß Stefan
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Beitrag  Henning Sa 09 März 2024, 19:04

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Beitrag  obesum Sa 09 März 2024, 19:05

Und jetzt wäre es spannend geeignete Pflanzen für die reine Fensterkultur vorzustellen.
Ich selber halte Stapelien, Hoyas und Blattkakteen ganzjährig auf der Fensterbank. Etwas weiter weg vom Glas gibt es dann noch ganzjährige Sansevierien. Als Substrat nutze ich ein rein mineralisches Substrat und ich Dünger regelmäßig.
Was haltet ihr ganzjährige drinnen?

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Beitrag  Litho Sa 09 März 2024, 19:15

Die Idee, zur Zimmerseite ein zweites "Fenster" einzubauen und so einen abgeschlossenen Raum zu bilden, fehlt mir noch im Post von OPUNTIO.
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Beitrag  Nimrod Sa 09 März 2024, 20:22

Schönes Thema!

Ich habe auch lange Zeit ohne Balkon auskommen müssen. Bei mir stehen seit Jahren Dorstenia zanzibarica, Sarcocaulon vanderietiae und madagassische Apocynaceaen an Süd- und Westfenstern. Noch nicht so lang, aber bisher ohne Probleme auch Sansevieria pinguicula, Sinningia eumorpha und kurzsäulige Brasilianer. Der Hinweis mit dem Styropor auf kalten Fensterbrettern ist wichtig, ich nutze Holzbrettchen.
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Beitrag  CharlotteKL Mo 11 März 2024, 12:08

Danke für den schönen Artikel, Stefan!

Ich fände es super, wenn noch mehr Leute ihre Erfahrungen teilen, welche Pflanzen ganzjährig gut auf dem Fensterbrett gedeihen.

Ich selbst fahre bei Dioscorea elephantipes mit Fensterbrettkultur bisher sehr gut.
Ich kultiviere meine in einem sehr durchlässigen, schnell abtrocknenden mineralischen Substrat und gieße während der Wachstumszeit (= während die Pflanzen austreiben und grün sind) häufig. Wenn es im Sommer heiß wird, stellen die Dioscoreen dann ihr Wachstum ein und ich lasse sie komplett vertrocknen. Dieser der klassischen “Im Sommer draußen, im Winter kalt und trocken”-Kultur für Kakteen entgegengetzte Rhythmus ist der Grund, warum diese Pflanzen bei mir auf dem Fensterbrett wachsen.

Mein größtes Problem bei dieser Kultur war bisher ein Befall mit Spinnmilben, für den Pflanzen drinnen ja allgemein anfällig sind.
Bei Dioscorea lässt sich das Problem aber leicht beheben, wenn die Pflanze in ihre Ruhephase geht und die Blätter vertrocknen. (Während der Wachstumsphase hat man wenig Chancen, denke ich. Zu viele Blätter und Ecken, auf denen sich die Milben verstecken können.)
Wenn außerhalb des Caudex’ alles abgetrocknet ist, kann man alle trockenen Triebe und Blätter entfernen. Bei mir hat das, sowie eine gründliche Reinigung der Umgebung, die Plage beseitigt.
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