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Gymnocalycium mit Sonnenallergie

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Beitrag  Spickerer Di 14 Aug 2018, 18:18

Hallo, liebe Freunde des Ungewöhnliches,
heute möchte ich euch einen Kaktus vorstellen, der mit Sonne nichts am Hut hat. Etwa 2009 bekam ich einen kleinen Pflegling, einen Gymnocalycium andreae longispinum. Auf den ersten Blick könnte man meinen, er hätte Spinnmilben. Ich habe die Pflanze genau untersucht; Spinnmilben hat sie mit Sicherheit keine. Folgendes kann ich berichten. Schon im ersten Sommer bekam er dreimal einen kleinen Sonnenbrand. Diese hellen Flecken waren recht unansehnlich, aber ich wollte ihm eine Chance geben. Diese Sonnenbrände schattete ich daraufhin partiell mit einer kleinen Papierfahne ab und die Pflanze erholte sich binnen drei bis vier Wochen wieder, sodass diese Flecken wieder grün wurden. Leider bekam er wiederholt bei stärkerer Sonneneinstrahlung diese hellen Flecken; und als sollte dies nicht genügen, wiederholte sich dieses Spiel jedes Jahr. Mit der Zeit entstanden dann unansehnliche Vernarbungen. Im vergangenen Jahr habe ich meine Pflanzen dann, wegen hohem Schmierlausaufkommens, mit Bi58 behandelt. Daraufhin bekamen einige Pflanzen orange Flecken. So auch diese Pflanze. Die Flecken fielen zunächst ein und verkorkten dann. Schöner wurde sie dadurch nicht. Leider hat dieses Jahr die Schattierung wieder einmal bei ihm nicht ausgereicht. Die Pflanze war jetzt komplett von einer braunen Kruste überdeckt. Darauf hin wollte ich ihn zunächst entsorgen und stelle ihn erstmal an einem einsamen Platz im Schatten ab. Als ich die dort zwischengeparkte Pflanze jetzt entsorgen wollte, stellte ich fest, dass sie sich wieder erholt hat und frischgrünen Neutrieb zeigt. So habe ich mich wegen unserer langen Freundschaft dann doch entschlossen, ihr nochmal eine Chance zu geben. Aber an die Sonne darf sie auf gar keinen Fall, allenfalls sehr zartes Steusonnenlicht. Sie dankte mir meine besondere Fürsorge jedes Jahr mit ihren gelben Blüten. Ich werde sie zukünftige während ihrer Wachstumszeit zusammen mit Epicactus auf dem schattigen Sommerregal im Garten aufbewahren.

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Ein sonnenscheues Gymnocalycium andreae longispinum

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Dieses Bild ist von Mai 2015. Seither habe ich wegen ihrer Hässlichkeit keine Aufnahmen mehr gemacht, obwohl sie gut blüht.

Gruß, Spickerer
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Beitrag  papamatzi Di 14 Aug 2018, 19:42

Ja, Gymnos gelten ja generell als "Nachtschattengewächse" unter den Kakteen. Wink Wink
Ich habe meine dennoch, auf Rat aus diesem Forum, sonnig stehen, da ich keine halbschattigen Plätze bieten kann. Allerdings draußen auf dem Balkon.
Einige von ihnen haben auch gerade in diesem Jahr schwer zu kämpfen und sich fast dunkelbraun verfärbt. Aber Sonnenbrand würde ich das nicht nennen. Sie schlagen sich tapfer.

Schön, dass Du einen Weg gefunden hast, wie sich Dein G. andreae doch bei Dir wohlfühlt. Smile
Danke für den interessanten Bericht.
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Beitrag  bigottoo Di 14 Aug 2018, 21:45

Hallo Spickerer,
schön das du der Pflanze noch eine Chance gegeben hast. Aber ich bin mir recht sicher, dass diese kein Sonnenbrand ist. Man sieht es sehr deutlich an der Kindel. Sonnenbrand ist mir noch nie auf allen Seiten der Pflanze vorgekommen.
Gruß
Frank
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Beitrag  nordlicht Di 14 Aug 2018, 22:02

Moin Spickerer,

ich habe nicht sehr viele Gymnos, aber bei zuviel Sonne zeigen meine eher sehr dunkelgrüne oder rotbräunliche bis fast aubergine Verfärbungen. Auch die Risse der Epidermis habe ich als Folge von zuviel Sonne noch nicht beobachtet.

Hast du den Kaktus mal aus dem Topf geholt und das Substrat genau angeschaut?
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Beitrag  jupp999 Di 14 Aug 2018, 22:41

Hallo Spickerer,

ich habe schon ein paarmal die Erfahrung machen müssen, dass einige Kakteen - und da gerade Gymnocalycien - emfpindlich auf Spritzmittel reagieren.
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Beitrag  Timm Willem Mi 15 Aug 2018, 05:25

Es könnte auch ein Schadpilz auf der Epidermis sein, der jede Gelegenheit, wie Sonnenbrand, Spritzschaden und Überwinterungsphase nutzt um sich weiter auszubreiten.
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Beitrag  Spickerer Mi 15 Aug 2018, 19:21

Hallo zusammen,
danke für eure Meinungen zu diesem Problempflänzchen. Es sind mit Sicherheit Verschorfungen von regelmäßigen Sonnenbrände. Diese kamen immer vor, wenn die Sonne mal einen Tag plötzlich sehr krass brannte. Andere verfärbten sich dann auch, aber eben nur irgendwie rötlich. Die Pflanze wurde im Laufe der Jahre regelrecht durchgebraten. Oben im Scheitel sieht man den Schaden durch das Insektizid. Erst vielen die orangen Stellen ein und dann verkrusteten sie. Ich wollte damit auch nur sagen, dass diese eine Pflanze eben sehr empfindlich ist. Habe sogar Hybriden-Nachwuchs, so an die Hundert Sämlinge (Keimquote 100 %) von dieser Pflanze, die ich bereits in kleine Töpfe gepflanzt habe und die jetzt draußen stehen. Auch von ihnen haben sich im Juli bei der starken Sonne spontan etwa ein Dutzend durch kompletten Sonnenbrand eliminiert. Der Rest scheint bessere Gene erwischt zu haben und sonnenresistent zu sein. Gleichzeitig habe ich aber noch weiteren Hybriden-Nachwuchs, der genauso eine gute Keimquote hatte (100 %). Von diesen hat sich bisher keiner verabschiedet. Auch dies ist ein Hinweis auf die besondere Empfindlichkeit dieser Pflanze innerhalb dieser Art. Ich habe einen weiteren Anderen dieser Art, der nicht mit ihm verwand ist. Der bekommt solche Schäden nicht.

Dazu kam das Problem mit dem Spritzen, über dass ich in einem separaten Thread (Rost an Kakteen, 06. Juli 2017) berichtete. Ich hatte eingeschleppte Spinnmilben und Schmierläuse festgestellt. Da sie zwar nur vereinzelt, dafür aber schon an vielen Pflanzen saßen, habe ich alle Pflanzen komplett gespritzt. Viele der Pflanzen bekamen daraufhin, nur wenige Tage später, leuchtend orange Flecken, die aber im laufe des Jahres einfielen und dann braun verschorften. Die meisten Pflanzen haben sich davon inzwischen aber sehr gut erholt und die Krusten sind durch das neue Wachstum nach unten gewandert, so dass man sie kaum noch erkennen kann. Die besagte Pflanze hat leider eine empfindliche Epidermis und verschorfte daraufhin sofort komplett bis in den Scheitel. Die Suche mit einer Lupe hat aber vor dem und nach dem Spritzen keinen Spinnmilben-Befall ergeben. Die Risse auf der Epidermis sind entstanden, weil sich die Pflanze erholte und die Verschorfungen daraufhin durch das neue Breitenwachstum aufrissen; sind also ein gutes Zeichen. Ich zeige im Anschluss mal drei Problempflanzen, wie sie heute aussehen, nachdem sie wieder mit dem Wachstum beginnen.

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Diese Pflanze, ein Gymnocalycium mistienes, ist eine der Pflanzen, die wohl ein zu stark angesetztes Insektizid erhalten hatten. Erst vielen die orange Flecken ein, dann verschorften sie. Er hat leider ein schwaches Wachstum, sodass die Flecken erst ein einigen Jahren so weit nach unten gewandert sind, dass man nichts mehr sieht.

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Dieses Gymnocalycium andreae hingegen ist gutwüchsig und man kann nur noch unten, gerade so, einige Flecken erkennen. Im kommenden Jahr werden auch die überwachsen sein.

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Diese Coryphanta elephantidens weist dagegen einen ehemaligen Schaden durch Spinnmilben auf. Sie hatten sich unbemerkt unter der damals reichlichen Scheitelwolle verborgen und gewütet. Ich entdeckte aber die kleinen Tierchen mit der Lupe und handelte sofort. Erst mit Wasser abgespritzt; dadurch minimierte sich die Scheidel- und Areolenwolle stark, dann ein Spritz- und Gießmittel angewendet. Dieser Schaden sieht dem der vorgestellten Art sehr ähnlich. Bei genauem Hinschauen bemerkt man aber, dass die vorhandenen Krusten aufgetragen wurden, also erhaben sind, im Gegensatz zu den Insektizid-Schäden und dem Sonnenbrand. Der Scheitel beginnt sich inzwischen neu zu strukturieren und die Pflanze wird sich wohl wieder ganz davon erholen um es mit, hoffentlich, mit tollen rosa Blüten zu honorieren.

Ich hoffe, ich konnte euch damit weiterhelfen und einiges aufklären.
Gruß, Spickerer
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Beitrag  gerwag Fr 17 Aug 2018, 20:10

Ich habe auch einen Gymnocalycium tillianum, der eine Sonnenallergie hat.
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Er wurde nie gespritzt und wird auch ansonsten genau gleich behandelt wie sein Artgenosse, der überhaupt keine Probleme in der Richtung hat
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Ich achte darauf, dass er im Frühjahr nach dem Umzug ins Freie immer etwas mehr Schutz hat, damit die Schäden nicht noch schlimmer werden, behandle ihn aber ansonsten gleich wie die anderen, da er abgeshen von den Schönheitsfehlern keine Probleme zu haben scheint.
Wer weiß, vielleicht gibt es bei Pflanzen ja auch so etwas wie Xeroderma pigmentosum (gendefekt der so genannten Mondscheinkinder)?
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Beitrag  Spickerer Mi 05 Sep 2018, 19:54

Hallo "Gerwag",
meine Pflanze steht seitdem draußen im Halbschatten und es gefällt ihr ausgezeichnet. Nur im Winter hole ich sie dann wieder rein. Habe von ihr vor zwei Jahren Samen geerntet. Alle sind gekeimt. Allerdings haben sich von ihnen etwa 14 Stück bei Erscheinen der ersten Sonnenstrahlen verabschiedet. Der Rest ist sonnenresistent und wächst gut. Versuch mal deinen G. tillianum während der warmen Jahreszeit draußen im Halbschatten zu halten. Ich denke er wird so besser zurecht kommen und ein alter Hase meinte sogar, die Bedornung würde dann noch ausdrucksvoller werden.

Gruß, Spickerer
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Beitrag  Spickerer Sa 02 Mai 2020, 17:31

Hallo zusammen,
ich melde mich noch einmal wegen der Sonnenallergie meines Gymnocalycium andreae var. longispinum mit Neuigkeiten. Die Mutterpflanze steht ja seither eher im Schatten und wächst dort ohne äußere Verunstaltungen weiter. Ich muss sie nur vor der Sonne bewahren. Wie lange ich das noch mitmache, steht allerdings in den Sternen. Bisher habe ich mit einem Vogelnetz schattiert und zusätzlich diverse Schattenspender, wie z.B. Kunststofffarnwedel und Ähnliches, aufgehängt,  um damit Wolken zu imitieren. Habe gerade ein recht gutes Schattiernetz geordert und werde es in den nächsten Tagen installieren. Es schattiert deutlich stärker als das jetzige. Damit geht es sicher allen Gymnocalycium besser. Zur Zeit stehen viele Pflanzen bei mir unten im Regal. Auch dort bilden sie ohne Probleme ihre Knospen aus und wachsen.

Vor drei Jahren habe ich versucht ein G. baldianum in zwei gelb blühende Pflanzen von Gymnocalycium einzukreuzen. Darunter war auch das außerordentlich allergische (empfindliche) G. andreae var. longispinum. Ich gewann Samen von beiden gelb blühenden Mutterpflanzen und säte aus. Die Pflanzen von beiden Arten standen immer am gleichen Standort im Garten und im Winter oben auf dem Regal. Bis zum Herbst wuchsen sie beide normal heran. Aber! - in diesem Frühjahr setzt bei den Jungpflanzen von G. andreae var. longispinum ebenfalls die Sonnenallergie ein. Betroffen sind zwei Drittel der Aussaat dieser anfälligen Pflanzen, während die Sämlinge der anderen Art ohne Probleme weiter wachsen. Anbei habe ich ein Bild eines der Sämlinge eingestellt.

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Die Pflanze ist einen Zentimeter im Durchmesser und etwa 15 mm hoch. Sie leidet bereits jetzt unter der Sonneneinstrahlung (trotz Schattierung)

Gruß, Spickerer
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