Sulcorebutia arenacea var. atroviridis

Sulcorebutia areanacea var. atroviridis

wurde 2016 im Frühjahresheft  der „Echinopseen“ von Gertel & Jucker beschrieben. Es handelt sich um den Juckerfund HJ1290a vom Oberlauf des Rio Negro, der die nördliche  Fortsetzung des Rio St. Rosa im Ayopayagebiet Boliviens darstellt. Jucker fand diese Pflanzen zusammen mit S. arenacea v. arenacea fa. (siehe dort) HJ1290 direkt oberhalb des Flussbettes auf einer steilen Schotterhalde. Er kam, wie immer, zu Fuß vom Mündungsgebiet des Rio Negro in den Rio Sacambaya und an dieser Stelle entdeckte er die erste Möglichkeit aus dem Flussbett herauszukommen. Es gab kaum Möglichkeiten von dem schmalen Fußweg abzuweichen, denn der Hang war extrem steil und die Gefahr abzurutschen war allgegenwärtig. Aus diesem Grund gibt es leider auch nur ganz wenige Standortaufnahmen.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia arenacea var. atroviridis HJ1290a/Ge1

Wir haben den Namen „atroviridis“ gewählt, weil der Pflanzenkörper die meiste Zeit des Jahres so dunkel grün ist, dass man nur bei hellem Licht sehen kann, dass er überhaupt grün ist. Nur im zeitigen Frühjahr bis kurz nach der Blütezeit erscheint die Epidermis etwas heller.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia arenacea var. atroviridis HJ1290a/Ge2

Die Dornen sind im Neutrieb meist schwarz, vergrauen aber schnell. Die Blütenfarbe ist gelb, wie bei praktisch allen Ayopayapflanzen, manchmal etwas hell orangefarben. Die Pflanzen werden bis zu 7 cm dick (in Kultur vielleicht etwas mehr) und sprossen nicht von sich aus.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia arenacea var. atroviridis HJ1290a/Ge3

Einige HJ1290a, wie der oben gezeigte Klon haben eine etwas hellere Epidermis und braune Dornen. Es lässt sich momentan noch nicht sicher sagen, wie das Verhältnis zwischen helleren und sehr dunklen Formen ist. Es ist sicherlich davon abhängig, welche Klone an der Befruchtung beteiligt sind. Es gibt inzwischen Aussaaten aus mehreren Jahren und da erkennt man diese Unterschiede sehr deutlich.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia arenacea var. atroviridis HJ1290a/Ge4

Bemerkenswert bei Aussaaten von HJ1290a ist die Tatsache, dass die Keimung schon nach 3 Tagen einsetzt und bei guten Bedingungen nach dem 7. Tag mehr oder weniger abgeschlossen ist. Das konnte bei drei Aussaaten in 3 Jahren bestätigt werden. Ich kenne keine weitere  Sulcorebutia, die so schnell keimt. Bei der am selben Standort gefundenen Form von S. arenacea v. arenacea dagegen beginnt die Keimung erst nach 6 Tagen, was für Sulcorebutien auch schon ziemlich flott ist.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia arenacea var. atroviridis HJ1290a/Ge5

Am Standort wurden keine Zwischenformen gefunden. Auch bei Bestäubungsversuchen der beiden Formen wurden immer mehr oder weniger reine Linien erhalten. Kreuzbestäubungen habe ich bisher noch nicht versucht.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia arenacea var. atroviridis HJ1290a Holo– und Isotyp vor der Konservierung

Die beiden oben gezeigten Pflanzen mussten leider für die „Wissenschaft“ geopfert werden. In einer alkoholhaltigen Konservierungsflüssigkeit eingelegt wurden sie im Herbarium La Paz bzw. Wien als Holo– bzw. als Isotyp hinterlegt.



Literatur:
Gertel, W. & Jucker H. (2016): Neue Sulcorebutien aus dem Ayopayagebiet, Bolivien – Fortsetzung – Echinopseen 13 (1): 1–4