Klonvermehrung
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Cristatahunter
Kaktusfreund81
Darkandy1969
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Klonvermehrung
Ich gab vor kurzem die Lobivia "Born to be Wild" entdeckt und finde die sehr interessant.
Hr. Niess schreibt in seinem Shop: Vermehren nur durch Klonen möglich ...
Hat die ursprüngliche Pflanze der Osterhase mal voebeigebracht? Das sich manche Kakteen schwer aussäen lassen, liest man ja häufig ...
Oder nur durch Pfropfen vernünftig wachsen.
Aber das mit dem Klonen versteh ich so nicht ganz.
VG
Rudi
Ps gehört evtl. zu den Anfängerfragen..
Hr. Niess schreibt in seinem Shop: Vermehren nur durch Klonen möglich ...
Hat die ursprüngliche Pflanze der Osterhase mal voebeigebracht? Das sich manche Kakteen schwer aussäen lassen, liest man ja häufig ...
Oder nur durch Pfropfen vernünftig wachsen.
Aber das mit dem Klonen versteh ich so nicht ganz.
VG
Rudi
Ps gehört evtl. zu den Anfängerfragen..
Gust- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 413
Lieblings-Gattungen : Keine
Re: Klonvermehrung
Ich vermute, dass wenn man diese Pflanze durch Samen vermehrt ent weder die Gene des einen Elternteils oder des anderen Elternteils dominant sind, sodass nie dieselbe Pflanze raus kommt die man eigentlich haben will. Aber da können die erfahrenen Halter/Züchter wahrscheinlich etwas bessere Erklärungen abgebeben.
Gruß
Andy
Gruß
Andy
Darkandy1969- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 77
Lieblings-Gattungen : weiss bedornte Kleinbleibende Kakteen sowie Mammilarien
Re: Klonvermehrung
Hallo Rudi,
mit Klonen ist hier gemeint, dass sortenreine Vermehrung nur vegetativ (also durch Abtrennung von Sprossen/Kindeln) möglich ist. Die Nachkommen sind dann genetisch betrachtet "Klone" der Mutterpflanze und mit dieser absolut identisch.
Durch gegenseitiges Bestäuben der Blüten (selbst wenn zwei 'Born to be Wild' untereinander gekreuzt werden) erzielt man dagegen keine sortenreinen Nachkommen. Heutzutage gibt es viele sogenannte Multihybriden, die Erbanlagen gleich mehrerer Gattungen in sich vereinigen. Beispiele sind etliche Wötoras, Kreuzungen aus Wörlitz und der Cantora-Linie (die wiederum selbst alle Multihybriden sind). Es kann auch sein, dass die genetische Herkunft bestimmter Sorten noch nicht geklärt ist, wie es auch für die 'Born to be wild' zutrifft. Hier ist lediglich die Mutterpflanze bekannt, Lobivia chrysochete.
Lange Rede, kurzer Sinn: bei solch einer komplexen Abstammung kann man Ergebnisse von Kreuzungen bei der Hybridenzucht oft nicht wirklich vorhersagen. Das gilt für Kreuzungen zwischen Pflanzen derselben Sorte wie für Kreuzungen zwischen verschiedenen Sorten gleichermaßen. Merkmale von Groß- oder Urgroßelterngenerationen können sich wieder durchsetzen - oder eben auch nicht. Aber genau das macht ja den Reiz des Hybridenzüchtens aus! Das Ungewisse, das Geheimnis, die Spannung.
Pfropfen dient im Prinzip der schnelleren Vermehrung sowie zum Erhalt seltener Kakteen, die auf eigener Wurzel schlecht wachsen. Ansonsten ist das bei Lobivien eigentlich nicht nötig, denn die lassen sich wurzelecht problemlos kultivieren.
mit Klonen ist hier gemeint, dass sortenreine Vermehrung nur vegetativ (also durch Abtrennung von Sprossen/Kindeln) möglich ist. Die Nachkommen sind dann genetisch betrachtet "Klone" der Mutterpflanze und mit dieser absolut identisch.
Durch gegenseitiges Bestäuben der Blüten (selbst wenn zwei 'Born to be Wild' untereinander gekreuzt werden) erzielt man dagegen keine sortenreinen Nachkommen. Heutzutage gibt es viele sogenannte Multihybriden, die Erbanlagen gleich mehrerer Gattungen in sich vereinigen. Beispiele sind etliche Wötoras, Kreuzungen aus Wörlitz und der Cantora-Linie (die wiederum selbst alle Multihybriden sind). Es kann auch sein, dass die genetische Herkunft bestimmter Sorten noch nicht geklärt ist, wie es auch für die 'Born to be wild' zutrifft. Hier ist lediglich die Mutterpflanze bekannt, Lobivia chrysochete.
Lange Rede, kurzer Sinn: bei solch einer komplexen Abstammung kann man Ergebnisse von Kreuzungen bei der Hybridenzucht oft nicht wirklich vorhersagen. Das gilt für Kreuzungen zwischen Pflanzen derselben Sorte wie für Kreuzungen zwischen verschiedenen Sorten gleichermaßen. Merkmale von Groß- oder Urgroßelterngenerationen können sich wieder durchsetzen - oder eben auch nicht. Aber genau das macht ja den Reiz des Hybridenzüchtens aus! Das Ungewisse, das Geheimnis, die Spannung.
Pfropfen dient im Prinzip der schnelleren Vermehrung sowie zum Erhalt seltener Kakteen, die auf eigener Wurzel schlecht wachsen. Ansonsten ist das bei Lobivien eigentlich nicht nötig, denn die lassen sich wurzelecht problemlos kultivieren.
Kaktusfreund81- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 2189
Lieblings-Gattungen : Notokakteen, Gymnocalycien & andere Südamerikaner / Hybriden von Echinopsis, Trichocereus, Lobivia, Hildewintera & Chamaecereus
Re: Klonvermehrung
Hallo Kaktusfreund,
vielen Dank für die umfangreiche Aufklärung. Aber gibts da keine Veränderungen wenn zu häufig weiter geklont wird?
vielen Dank für die umfangreiche Aufklärung. Aber gibts da keine Veränderungen wenn zu häufig weiter geklont wird?
Gust- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 413
Lieblings-Gattungen : Keine
Re: Klonvermehrung
Stelle es dir so vor, jedes Kindel ist identisch mit der Pflanze von der sie stammt. Identisch ist eigentlich nicht das richtige Wort. Denn es ist nicht einfach nur gleich aussehend. Den sie sind mit all ihren Kindeln, eine einzige Pflanze.
Selbststerile Pflanzen können zwar gut hybridisiert werden aber nicht mit sich selber oder Kindeln bestäubt werden. Es besteht eine Barriere, um Selbstbestäubung zu verhindern.
Eine Hybride ist auch nicht rekonstruierbar. Auch wenn die Eltern eindeutig dokumentiert sind, kann die Kreation nicht nachgebaut werden.
Eigentlich macht es nur wenig Sinn, sich die Eltern zu merken.
Zeugt man Nachkommen von zwei ungleichen Pflanzen so entstehen aus deren Samen viele verschiedene Hybriden. Jede davon ist ein Einzelstück und kann nur noch durch Teilung (Klonen) vermehrbar. Teilen heißt nicht, in der Mitte durchschneiden. Es genügt ein kleiner Teil davon abzuschneiden. Eine Warze oder ein kleines Kopfstück genügt oder eben ein Kindel.
Darum werden z.B. Hildewintera Hybriden nur durch Stecklinge weiter gegeben.
Selbststerile Pflanzen können zwar gut hybridisiert werden aber nicht mit sich selber oder Kindeln bestäubt werden. Es besteht eine Barriere, um Selbstbestäubung zu verhindern.
Eine Hybride ist auch nicht rekonstruierbar. Auch wenn die Eltern eindeutig dokumentiert sind, kann die Kreation nicht nachgebaut werden.
Eigentlich macht es nur wenig Sinn, sich die Eltern zu merken.
Zeugt man Nachkommen von zwei ungleichen Pflanzen so entstehen aus deren Samen viele verschiedene Hybriden. Jede davon ist ein Einzelstück und kann nur noch durch Teilung (Klonen) vermehrbar. Teilen heißt nicht, in der Mitte durchschneiden. Es genügt ein kleiner Teil davon abzuschneiden. Eine Warze oder ein kleines Kopfstück genügt oder eben ein Kindel.
Darum werden z.B. Hildewintera Hybriden nur durch Stecklinge weiter gegeben.
Cristatahunter- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 20555
Lieblings-Gattungen : Keine
Re: Klonvermehrung
auch dir vielen Dank für deine Ausführung!
Gust- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 413
Lieblings-Gattungen : Keine
Re: Klonvermehrung
Sehr interessant. Danke für eure Mühe!
De.Da.- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 459
Lieblings-Gattungen : Turbinicarpus,Echinocereus,Rebutia&Co,Neoporteria,Delosperma,Lithops,Schlumbergera
Re: Klonvermehrung
Über kurz oder lang schon irgendwann, weil jegliche Genauffrischung fehlt und die Pflanze dann degeneriert. Manchmal kann das sogar relativ schnell geschehen, meist ist es aber ein sehr, sehr langer Weg bis dahin.Gust schrieb:Aber gibts da keine Veränderungen wenn zu häufig weiter geklont wird?
Gast- Gast
Re: Klonvermehrung
Die Degeneration zeigt sich so auf. Blüten werden immer rarer. Kindeln immer häufiger. Oft werden einem Kindel von namhaften Hybriden angeboten, die dann nur noch Kindel machen aber wenig bis keine Blüten machen. Darum ist es schöner die Hybriden gleich selber zu machen.
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Cristatahunter- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 20555
Lieblings-Gattungen : Keine
Re: Klonvermehrung
Ich weiß ja nicht von wann die Born to be wild stammt, aber wenn die ursprüngliche Züchtung schon viele Jahreö zurück liegt, ist sollte man besser die Finger davon lassen und tatsächlich selber experimentieren so wie du, oder Neuzüchtungen vom Händler in Betracht ziehen.
Gust- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 413
Lieblings-Gattungen : Keine
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