Yucca concava 'Albovariegata'
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Re: Yucca concava 'Albovariegata'
... völlig richtig, deswegen spreche ich ja auch lieber von Gartenhybriden (Filamentosa-Flaccida-Komplex), die m. W. gerade im Dritten Reich massenhaft in Deutschland kultiviert wurden, um deren Blätter industriemäßig zu verarbeiten. Insofern bin ich schon froh, im vergangenen Jahr eine Standortpflanze von SW bekommen zu haben. Ansonsten lasse ich die Benennung (noch) `mal offen: Filamentosa oder Concava - wobei Albovariegata natürlich sicher ist...
Dieter
Dieter
Dieter S.-H.- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 353
Lieblings-Gattungen : möglichst feuchtigkeitstolerante Hybriden auf Basis der sog. Gartenhybriden
Re: Yucca concava 'Albovariegata'
Auch dazu ein kleiner Ausflug:
Ende des 16., Anfang des 17. Jahrhunderts kamen die ersten Yuccas aus
den nordamerikanischen Prärien und dem Mississippi-Missouri-Gebiet nach Europa,
zunächst nach Süditalien, von wo aus sie in mitteleuropäische Gärten
gelangten. Anfangs wurden Y. gloriosa, Y. flaccida, Y. filamentosa und Y. aloifolia eingeführt,
später kamen Y. glauca, Y. arkansana, Y. elephantipes, Y. schottii und andere hinzu.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschäftigte sich der deutsche Gärtner Carl Sprenger in seiner
Versuchsstation in Neapel mit den in Süditalien inzwischen verwilderten
Y. gloriosa, Y. schottii, Y. aloifolia, Y. filamentosa, Y. flaccida und Y. rupicola und
begann diese zu züchten. Leider musste er seine Tätigkeit in Folge des Ersten Weltkriegs abbrechen.
Industrieller Yucca-Anbau
Die IG Farben, das damals größte deutsche Chemieunternehmen,
betrieb in den zwanziger und dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts
großflächige Yucca-Kulturen für industrielle Zwecke in Deutschland.
Zu dieser Zeit wurden Yuccas als Lieferanten von Fasern und chemischen
Hilfsstoffen in Deutschland auf großen Flächen angebaut.
Die Yucca-Kulturen in Baden, Bayern, Hessen und Sachsen umfassten 1924 etwa zwei Millionen
Pflanzen und bis 1926 waren beim Deutschen Patentamt bereits 16 Patente auf Yucca-Basis angemeldet worden.
Yuccas wurden zwar noch bis Ende des Zweiten Weltkriegs im Taunus bei Frankfurt am Main als Faserlieferanten
für Jute und Bast auf hektargroßen Flächen angebaut. Die wirtschaftlichen Erwartungen an die Produktion von
Fasern, Geweben, Seilen und Bindemitteln haben sich jedoch anscheinend nicht erfüllt.
Dies hängt möglicherweise mit der Auflösung der IG Farben nach dem Krieg zusammen.
Seit dieser Zeit ist der Yucca-Anbau in Deutschland bedeutungslos.
Karl Foerster
Der bekannte Staudengärtner und Züchter Karl Foerster (1874-1970)
interessierte sich in den dreißiger Jahren für Yuccas und begann in seiner Gärtnerei
in Bornim bei Potsdam mit der Auslese und Züchtung neuer Sorten. Er beschränkte sich dabei weitgehend auf
Y. filamentosa und Y. flaccida.
Zufällig war er auf Versuchspflanzungen zur Fasergewinnung gestoßen, darunter auf
die Anbaufläche in der ehemaligen Domäne Bornim bei Potsdam.
Nach Abschluss der Versuche übernahm er einige hundert in seinen Augen für Gärten besonders geeignete Yuccas und begann
mit der Auslese und vermehrung dieser.
Erst 1958 kamen die ersten neuen Sorten in den Handel.
Als Beispiele seien Y. filamentosa 'Elegantissima', Y. filamentosa 'Fontäne',
Y. filamentosa 'Glockenriese', Y. filamentosa 'Schellenbaum' und Y.
filamentosa 'Schneefichte' genannt.
VG
Thomas
Hier ist K. Foerster mit seinen Yucca-Sorten zu sehen:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Ende des 16., Anfang des 17. Jahrhunderts kamen die ersten Yuccas aus
den nordamerikanischen Prärien und dem Mississippi-Missouri-Gebiet nach Europa,
zunächst nach Süditalien, von wo aus sie in mitteleuropäische Gärten
gelangten. Anfangs wurden Y. gloriosa, Y. flaccida, Y. filamentosa und Y. aloifolia eingeführt,
später kamen Y. glauca, Y. arkansana, Y. elephantipes, Y. schottii und andere hinzu.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschäftigte sich der deutsche Gärtner Carl Sprenger in seiner
Versuchsstation in Neapel mit den in Süditalien inzwischen verwilderten
Y. gloriosa, Y. schottii, Y. aloifolia, Y. filamentosa, Y. flaccida und Y. rupicola und
begann diese zu züchten. Leider musste er seine Tätigkeit in Folge des Ersten Weltkriegs abbrechen.
Industrieller Yucca-Anbau
Die IG Farben, das damals größte deutsche Chemieunternehmen,
betrieb in den zwanziger und dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts
großflächige Yucca-Kulturen für industrielle Zwecke in Deutschland.
Zu dieser Zeit wurden Yuccas als Lieferanten von Fasern und chemischen
Hilfsstoffen in Deutschland auf großen Flächen angebaut.
Die Yucca-Kulturen in Baden, Bayern, Hessen und Sachsen umfassten 1924 etwa zwei Millionen
Pflanzen und bis 1926 waren beim Deutschen Patentamt bereits 16 Patente auf Yucca-Basis angemeldet worden.
Yuccas wurden zwar noch bis Ende des Zweiten Weltkriegs im Taunus bei Frankfurt am Main als Faserlieferanten
für Jute und Bast auf hektargroßen Flächen angebaut. Die wirtschaftlichen Erwartungen an die Produktion von
Fasern, Geweben, Seilen und Bindemitteln haben sich jedoch anscheinend nicht erfüllt.
Dies hängt möglicherweise mit der Auflösung der IG Farben nach dem Krieg zusammen.
Seit dieser Zeit ist der Yucca-Anbau in Deutschland bedeutungslos.
Karl Foerster
Der bekannte Staudengärtner und Züchter Karl Foerster (1874-1970)
interessierte sich in den dreißiger Jahren für Yuccas und begann in seiner Gärtnerei
in Bornim bei Potsdam mit der Auslese und Züchtung neuer Sorten. Er beschränkte sich dabei weitgehend auf
Y. filamentosa und Y. flaccida.
Zufällig war er auf Versuchspflanzungen zur Fasergewinnung gestoßen, darunter auf
die Anbaufläche in der ehemaligen Domäne Bornim bei Potsdam.
Nach Abschluss der Versuche übernahm er einige hundert in seinen Augen für Gärten besonders geeignete Yuccas und begann
mit der Auslese und vermehrung dieser.
Erst 1958 kamen die ersten neuen Sorten in den Handel.
Als Beispiele seien Y. filamentosa 'Elegantissima', Y. filamentosa 'Fontäne',
Y. filamentosa 'Glockenriese', Y. filamentosa 'Schellenbaum' und Y.
filamentosa 'Schneefichte' genannt.
VG
Thomas
Hier ist K. Foerster mit seinen Yucca-Sorten zu sehen:
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Thomas Boeuf- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 412
Lieblings-Gattungen : Yucca, Agavoideae...
Re: Yucca concava 'Albovariegata'
Danke für die ausführlichen Erläuterungen!
Dieter S.-H.- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 353
Lieblings-Gattungen : möglichst feuchtigkeitstolerante Hybriden auf Basis der sog. Gartenhybriden
Re: Yucca concava 'Albovariegata'
Die Informationen können von mir aus gerne verlinkt werden,
da die Pflanze sicher auch noch in vielen anderen Foren gezeigt wird
da die Pflanze sicher auch noch in vielen anderen Foren gezeigt wird
Thomas Boeuf- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 412
Lieblings-Gattungen : Yucca, Agavoideae...
Re: Yucca concava 'Albovariegata'
...nicht notwendig, da nicht die Geschichte oder die Gartenhybriden überhaupt im Zentrum des Threads stehen... ansonsten bin ich hier nur der Bitte nachgekommen, die gekaufte Pflanze zu zeigen... zudem denke ich wird "Thommy B." es schon alleine schaffen, Verlinkungen herzustellen... geht ja sonst auch...
Dieter S.-H.- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 353
Lieblings-Gattungen : möglichst feuchtigkeitstolerante Hybriden auf Basis der sog. Gartenhybriden
Re: Yucca concava 'Albovariegata'
Hallo Horst,
hat die auch den Neuaustrieb eingezogen!?
hat die auch den Neuaustrieb eingezogen!?
Thomas Boeuf- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 412
Lieblings-Gattungen : Yucca, Agavoideae...
Re: Yucca concava 'Albovariegata'
Hallo Thomas,
nein hat sie nicht. Die Frage wird sein, ob sie noch weiter abbaut oder nicht.
nein hat sie nicht. Die Frage wird sein, ob sie noch weiter abbaut oder nicht.
Horst, Ruhrgebiet- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 120
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