Astrophytum caput medusae auf Astrophytum ornatum

Hallo Forumsteilnehmer,
ich probier ja gerne mal neues aus und ich dachte mir, angeregt von Daniel (hier ging es kurz übers pfropfen auf myriostigma) in einem anderen Forum ich könnte mal Astrophytum Ornatum als Unterlage verwenden für den Astrophytum caput medusae. Ich möchte Teilstücke des caput maedusae pfropfen genau wie das auch auf Ferocactus glaucescens gemacht wird. Der Ornatum ist massenhaft zu günstigen preisen zu bekommen und sprosst nicht gerne, überdies ist er absolut pflegeleicht. Ein Problem könnte sein das ich die junge Pfropfung ins Zimmergewächshaus stellen muss mit hoher Luftfeuchte. Aber das wird sich bald herausstellen. Heute enttorfe ich erstmal die erstandenen Pflanzen und morgen Topfe ich sie in gutes Substrat um. Wann genau ich pfropfe überleg ich mir erst noch. Alles weitere folgt hier im Forum und im Astrophytenforum.
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Hallo Heinz,

Du weißt ja selber, daß einige Astrophytum Kultivarzüchter auf Ornatum pfropfen. Ein wichtiger Punkt ist, daß er den Pfröpfling nicht so treibt und aufbläht. Allerdings wächst auch er deutlich langsamer und bis zu einigermaßen große Jungpflanzen hast, gehen schon ein paar Jahre ins Land. Das finde ich wiederum einen großen Nachteil. Wenn ich ersteinmal 5 bis 7 Jahre eine Unterlage wachsen lassen muß, bis ich eine taugliche Größe habe, dann anschließend das weitere Wachstum des Pfröpflings ungefähr der we Pflanze entspricht, geht der Gewinn gegen Null. Keiner der Astrophyten ist so übermäßig empfindlinch, daß dann eine Pfropfung gut begründet werden kann.
Für mich geht da ein bischen der Sinn der Pfropfung verloren und wird zum Selbstzweck, aber das ist dann wieder ein Thema, das nicht mehr diskutiert werden muß.

Gruß Peter

Den Vorteil dieser Propfung sehe ich in der Verfügbarkeit (Otto-Normal-Baumarkt und günstiger Preis) und der Verträglichkeit innerhalb der Gattung....(Langzeitperspektive)

Und den Vorteil in diesem speziellen Fall:
Er wird dokumentiert und hier gezeigt
Das halte ich für einen sehr guten Sinn und Zweck.

Nebenbei: Das Hobby ist doch bei 99,9% der Züchter "Selbstzweck", oder haben die unzähligen Cultivare eine höhere Bedeutung?

Jetzt wird's philosophisch, denn letztendlich ist die Ganze Existenz des Universums/Kosmoses Selbstzweck. Das Leben auf der Erde wiederum ein winzigster Teil davon und das kann man beliebig oft in einen neuen, abhängig von einem nächsthöhergeordneten, Mikrokosmos fortsetzen.

Tim, Du hast wahrscheinlich versucht einen Link einzufügen, leider wurder dieser nicht übernommen.

Sehr gut ihr beiden! Natürlich ist es hier zu einem grossen Teil so das ich diese Pfrofpungen für mich selber mache, da ich sie aber im Forum vorstelle können daraus Lehren für andere Pfropfbegeisterte entstehen oder Anregungen geschaffen werden. Ich suchte nach einer günstigen Methode die Acm u.a zu vermehren und bin auf den Ferocactus gestossen. Da dieser aber nicht in diesem masse zur Verfügung steht wie der Ornatum habe ich mich zu diesem Test entschieden. Den Ornatum bekomme ich in grosser Menge von Baumarkt sehr günstig praktisch immer! Und in einer sehr Pfropfwürdigen Grösse. Die Grösse der Pflanzen lässt doch auf ein gesteigertes und schnelleres Wachstum schliessen als eine WE Acm. Ich denke doch das der Ornatum fast die selben Eigneschaften wie der Fero mit sich bringt, den ich übrigens noch genauso wie auch viele andere als die beste Unterlage für solche Pfropfungen ansehe. Auch möchte ich Warzen von Ariocarpus und ähnliche Pfropfungen auf Ornatum ausprobieren. Aber das ist noch nicht so weit und wird erst im Frühling probiert.

Mfg.Heinz

Travelbear schrieb:Tim, Du hast wahrscheinlich versucht einen Link einzufügen, leider wurder dieser nicht übernommen.

eigentlich nicht, wieso?

Ein höherer Zweck wäre für mich die Erlangung UND Weitergabe von Wissen (beides kombiniert) oder die (wie immer geartete) Arbeit zum Bestandsschutz in der Natur. Die übliche Kakteenzucht im Hobbybereich ist eher Selbstzweck (Pfropfen und auch Hybride, Cultivare etc. aufziehen)
Ich fänd es nur schade, wenn solche Dokumentationen unterbleiben, weil der Zweck angezweifelt wird, deshalb mein Post.

Oder frei nach Nanny Ogg`s Unschärferelation: Man weiß nie genau, wenn man nicht nachschaut! (T.Pratchett)

Hallo Ihr,
natürlich habe ich schon Pfrofungen auf Orantum gesehen es aber immer hinausgeschoben es selber zu probieren, auf coahuilense habe ich auch schon gelungene Pfrofungen gesehen die sind mir aber im Wachstum zu schwach, deshalb der Ornatum. Eine Pfrofpung mit der Acm habe ich bisher noch nicht gesehen wenn dazu einer einen link hätte . Würde mich interessieren. Andere Astrophyten auf Ornatum zu pfrofpen na ja gelingent tut das schon aber obs was bringt hier bin ich absolut Peters Meinung. Hier würde ich lieber auf Trichocereus oder selenicereus ausweichen was ich ja auch selber mache und empfehle.
Mfg.Heinz

Da hatte ich wohl Deinen vorigen Post etwas falsch verstanden, denn unter "hier" hatte ich eine Webseite vermutet, Tim.

So und jetzt geht's Richtung Grundlangenforschung. Auch da braucht man nicht weiter nachbohren. Und wir sind auch wieder bei der unter "Phytohormone in der Kakteenkultur" angesprochenen Literaturrecherche, die dann hier genauso essentiell ist wie dort.

Damit der Zweck von vornherein nicht angezweifelt wird, ist es auch wichtig, diesen gleich zu Beginn klar darzustellen. Ob dies dann von der Gegenseite angenommen wird, tut nicht zur Sache.
Ich denke Tim, daß Du und ich im Tenor gar nicht so verschieden über das Thema denken.

Bei dem ACM denke ich, daß es inzwischen so massenhaft Vermehrungen gibt, daß man wieder den Blick zurück auf die wurzelechte Kultur werfen sollte. Die Vermehrung und Kultur ist ja seit der Entdeckung der Pflanze fast ausschließlich mittels Pfropfmethoden geschehen und dadurch auch bestens untersucht. Man ließt wesentlich mehr zur gepfropften Kultur als wurzelechten. Da ist meiner Meinung nach inzwischen ein Ungleichgewicht entstanden.

Bei allen kritischen Worten, freue ich mich natürlich ebenso über das Neue Thema zu lesen und Erfahrungen mitgeteilt zu bekommen. Man weiß nie, ob sich daraus mal ein größerer Zusammenhang erschließt.

In diesem Sinne legt los

Peter

Travelbear schrieb:
Ich denke Tim, daß Du und ich im Tenor gar nicht so verschieden über das Thema denken.

Jap, denke ich auch.
Übrigens war das Dein 1000ster Post, wenn ich das richtig sehe

Literaturrecherche halte ich nicht iIMMER für essentiell. Man kann sich zwar häufig die Arbeit leichter machen und von einem anderen Niveau starten, aber manchmal engt man auch seinen Horzont ein, weil man in bereits gedachten Bahnen weiterdenkt. Es kann auch Sinn machen, sich unvoreingenommen mit etwas zu beschäftigen, obwohl es schon hundert Menschen durchdacht haben (evtl. kann man sich bei dem Schritt ja Notizen machen und DANN nachlesen.) Das kann unter Umstanden die Perspektiven erweitern und warum soll man nicht der 101. Mensch sein, der dann etwas neues findet oder aufgrund seiner Arbeitsmethoden ein völlig neue Kombination mit ungewöhnlichem Ausgang testet.
(...natürlich muß man ausreichend Wissen haben, um einzuschätzen, welches Gefahrenpotential man da aufbaut, aber das halte ich bei Kakteen für beherrschbar und gilt für andere Wissenschaften *zwinker*)

Hallo Tim,

LOL.... die runde Postanzahl hatte ich gar nicht wahrgenommen... LOL

Ich finde genau an diesem Punkt unterscheidet sich ein guter Wissenschaftler von der Masse. Er hat zwar einen sehr guten Überblick über das schon erforschte, schafft es aber seine geistige Unabhängigkeit zu bewahren und quer (im wahrsten Sinne des Wortes) zu denken und zu kombinieren.
Aber Dein Punkt über die die Beeinflußung der Literatur auf auf das eigene Vorgehen ist nicht unwichtig!

Gruß Peter