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Pilze! Mit- und Gegenspieler unserer Kakteen!

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Beitrag  karlchen Mo 07 März 2011, 20:17

Hallo Leute,
habe mir da mal wieder ein neues Thema ausgedacht und in Zusammenarbeit mit Daniel umgesetzt. Es geht darum, mal sichtbar zu machen, was unsere Lieblinge befällt und umbringt, wenn es mal zu Pflegefehlern kommt. Daniel hat mir freundlicherweise mal einen seiner Pflegefehler(ein Notocactus) zur Verfügung gestellt und ich habe mich dann um die Kleinarbeit gekümmert. Vielleicht kann Daniel dann auch noch was zu seiner Pflanze sagen,z.B. was er damit gemacht hat, dass sie den Pilzen so gut schmeckt lol! .
Ich habe ein paar Proben aus dem zermatschten Kaktus genommen und auf Nährböden ausgelegt. Ich hatte natürlich die Hoffnung, die Ursache des Dahinscheidens herauszufinden.
Nach ein paar Tagen Inkubation, konnten die Proben unter dem Mikroskop betrachtet werden. Zu finden waren allerlei Pilze, welche als Saprophyten bzw. Schwächeparasiten bekannt sind. Alles Pilze die häufig im Boden und in der Luft vorkommen, eigentlich keine Überraschungen dabei.
Wenn die Sporen auf einem geeigneten Nährboden landen, dann wachsen die Pilze aus und verstoffwechseln was sie vorfinden. In diesem Fall war es Daniels Kaktus. Ich nehme an, dass der Kaktus auf jeden Fall schon geschwächt war bevor er befallen wurde. Keiner der gefundenen Pilze verfügt über genügend Aggressivität um auch gesunde Pflanze befallen zu können.Leider konnte ich nicht alles Artgenau bestimmen, jedoch ändert das für die Grundaussage nichts. Hier mal die Funde:
1.Mucor plumbeus - war am häufigsten zu finden und hat dem Kaktus wohl auch den Rest gegeben, da er eine hohe Wachstumsrate hat. Hier sind die Sporen und Sporenträger zu sehen:
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2.Penicillium sp. - kommt häufig vor, auf allem was verdaulich ist, gern auch auf Obst,Brot,... hier wars der Kaktus(Sporen und Sporenträger):
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3.Alternaria sp. - ist auch sehr häufig in Boden und Luft, gern als Blattfleckenerreger oder an Saatgut(die großen dunklen, unterteilten Sporen):
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4.Fusarium sp. - häufig als Pflanzenparasit aber auch als Schwächeparasit, kommt auf die Art und Form an. Hier konnte ich die Art auch nicht genau bestimmen, deshalb schreib ich lieber nix hin. Die sichelförmigen Sporen gehören zum Fusarium, die kleinen runden zu Penicillium und die etwas größeren runden zu Mucor.
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5.Trichoderma sp. - auch häufig im Boden zu finden, hier ist das Myzel zu sehen:
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Leider macht es die Menge der verschiedenen "Leichenfledderer" nicht möglich herauszufinden wer der erste war. Dazu war der Verfall schon zu weit fortgeschritten. Vielleicht komme ich ja noch an eine Pflanze in einem frühen Befallsstadium heran und kann das ganze dann nochmal testen. Ich hoffe trotzdem, dass es interessant ist mal zu sehen was sich an einem geschädigten Kaktus so zu schaffen machen kann.

Meine Quellen:1. ich selbst
2."Pictorial Atlas of Soil and Seed Fungi",Tsuneo Watanabe(1994)
3."Introduction to Food- and Airborne Fungi" Samson et al.(2002)
3."Biologie der Pilze" H.O.Schwantes(1996)
4."Phytomedizin" Hallmann et al.(2009)
5.uvm.
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Beitrag  feldwiesel Mo 18 März 2024, 07:25

Ich stelle hier mal ein Krankheitsbild vor - ohne dass ich die Ursache kenne:

Dieser Ariocarpus fissuratus stammt aus einer eigenen Aussaat vor über 25 Jahren. Er hatte sehr früh Verkorkungen im Scheitel, wuchs aber trotzdem immer etwas, aber deutlich weniger als seine 4 Geschwister. Anfangs dachte ich an Sonnenbrand, aber das bestätigte sich nicht. Gestern hatte ich genug und habe die Pflanze geköpft. Es stellte sich heraus, dass das Problem nicht nur in der Epidermis besteht, im Inneren findet sich das hier gezeigte Schadbild. Die "Wurzeln" reichen auf einer Seite bis in die Rübe hinein und sind am Ende wie feine Fäden. Ich erinnerte mich eine Pelecyphora aselliformis, deren Scheitel vor auch gut 20 Jahren plötzlich vetrocknete. Deren "Operation" brachte einen braunen abgetrockneten Klumpen ähnlich einer grünen Kastanie (natürlich viel kleiner) hervor. Tatsächlich erholte sich die Pflanze und schloß die Wunde mit mehreren neuen Köpfen. War ein Traum, ist aber nach vlt. 10 Jahren zusammengebrochen, nachdem sie einfach über mehrere Jahre schlicht keine Saugwurzeln mehr bildete. Die Vermutung geht Richtung parasitärer Pilz - wer kennt sowas oder hat eine Vermutung? Das Oberteil ist übrigens tlw. "geschält".
Das braune Gewebe hat übrigens die Konsistenz eines leicht feuchten abgefallenen Blattes im Herbst.

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Beitrag  CharlotteKL Mo 18 März 2024, 11:28

Huch, wie merkwürdig! Shocked
Das sieht fast aus, als hätte der Ario aufgrund dieser Infektion plötzlich innerlich neue Warzen gebildet, die gar nicht nach außen vordringen?
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Beitrag  feldwiesel Mo 18 März 2024, 11:55

CharlotteKL schrieb:Huch, wie merkwürdig! Shocked
Das sieht fast aus, als hätte der Ario aufgrund dieser Infektion plötzlich innerlich neue Warzen gebildet, die gar nicht nach außen vordringen?

Nee, nee, das sind die Folgen meiner etwas radikalen Operation um die Fäden, die von dem braunen Gewebe ausgingen (hoffentlich) restlos herauszubekommen.
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Beitrag  Manfrid Mo 18 März 2024, 12:14

Doch, doch, Charlotte hat schon recht: Die "braunen Fäden" sind die Abgrenzungen von "misslungenen" jüngeren Warzen gegeneinander mit abgestorbenem Außengewebe ("Konsistenz eines leicht feuchten abgefallenen Blattes im Herbst").
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Beitrag  Manfrid Mo 18 März 2024, 12:21

karlchen schrieb:Es geht darum, mal sichtbar zu machen, was unsere Lieblinge befällt und umbringt, wenn es mal zu Pflegefehlern kommt... Ich nehme an, dass der Kaktus auf jeden Fall schon geschwächt war bevor er befallen wurde. Keiner der gefundenen Pilze verfügt über genügend Aggressivität um auch gesunde Pflanze befallen zu können.
Interessantes Projekt! Vielleicht kommt man dadurch ein Bisschen weg von der Angst vor unkontrollierbaren mikrobischen Aggressoren und der Konzentration auf einen Giftkrieg gegen dieselben.
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Beitrag  abax Mo 18 März 2024, 21:23

Hallo,
das würde ich auch so sehen, dass durch eine Infektion/ Beschädigung ... wie auch immer- der Scheitel beschädigt/ zerstört wurde und die Pflanze aus tieferem Gewebe neu aus der Sproßachse zu treiben versucht. Dabei reißt dann oft das Gewebe über dem Neutrieb auf, was dann schnell (wieder) zu eine Pilzinfektion führen kann.
So etwas ähnliche hatte ich mal bei einer Lopho mit Scheitelschaden und auch bei einigen Arios, die dann irgendwann gesprosst haben oder verpilzt sind. Da finde ich aber gerade keine Bilder.

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