Ascleps - und es geht weiter, Teil 2

Moin,

europäisch ist ein wenig untertrieben, denn Apteranthes (Caralluma, Boucerosia, Desmidorchis, Stapelia) europaea ist ja eher ein Kind Nordafrikas. Vielleicht haben ja sogar erst die Mauren die Pflanzen als Gemüse nach Spanien gebracht, ich meine man kann sie essen, oder? Nur so´n Gedanke.....

Lange haben die Gruson-Gewächshäuser nach dieser Art gesucht. Ständig bekamen wir irgendwelche wilden Hybriden unter diesem Namen. Fündig wurden wir dann in den Beständen des Botanischen Garten Tübingen, wo man uns einen knackevollen Topf überlassen hat. Vielen Dank nochmal nach Tübingen!

Knackevoll war der Topf, weil diese Pflanze ordentlich unterirdische Ausläufer macht. Somit konnten wir durch Teilung erstmal drei Schalen füllen, was ich bei ausläuferbildenden Stapelieen als die bessere Gefäßvariante empfinde. Getopft wurde sie in reines Vulkatec und bekam einen sonniges Plätzchen.
Die Herkunft Mittelmeer-Raum verrät auch schon, welchen Wachstums-Rhythmus sie wohl bevorzugt, sie ist tendenziell ein Winterwachser, wobei das Mittelmeer im Herbst/Winter am feuchtesten ist. Nach einem Jahr in Kultur würde ich das bestätigen, denn sie fängt erst jetzt mit einem kräftigen Neutrieb an. Da es im Winter in Nordafrika auch nicht besonders warm ist, steht sie im Kalthaus und passt von der Pflege sehr gut zu den winterwachsenden Sukkulenten des südlichen Afrika.

Ins Schauhaus wird sie es wohl nur als Topf und hinter Verschluss schaffen oder wenn wir sie mehr als eine Armlänge vom Weg entfernt setzen können, wobei man dann die Blüte kaum sieht. Ein Versuch mit Apteranthes joannis im Schauhaus war jedenfalls nach 2 Wochen schon wieder vorbei, denn die Pflanze war weg. Bei uns kommt aber keine Pflanze in den Schaubereich, wenn in der Anzucht nicht noch Sicherungs-Exemplare stehen. Es muss jedenfall ein Kenner am Werk gewesen sein, denn die profanen Stapelia hirsuta und Orbea variegata wurden nie angerührt. Solche Diebstähle sind bei uns aber glücklicherweise sehr selten.

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Hallo Stefan,

wunderbar so eine Pflanze zu sehen! Danke dass du sie hier zeigst und etwas über ihre Kultur und die Geschichte, wie sie zu euch gekommen ist, erzählt hast. Dass Pflanzen in botanischen Gärten so sehr Gefahr laufen gestohlen zu werden, finde ich mehr als traurig. Ich wünsche euch, dass alle drei Schalen wachsen und gedeihen und stellt sie lieber hinter Glas wenn ihr sie dem Publikum präsentieren wollt. Sie ist doch etwas ganz Besonderes.

Hallo Stefan,

habt Ihr denn dazu auch eine Herkunftsangabe? Ich selbst habe ein Exemplar von Lampedusa.
Außerdem mache ich mir gerade Gedanken, ob man in Schalen denn überhaupt "topfen" kann.

Beste Grüße,
Rolf

Moin,

Ramarro schrieb:.......Außerdem mache ich mir gerade Gedanken, ob man in Schalen denn überhaupt "topfen" kann.  

vielleicht "geschält"? .

Mir ist nur bekannt, dass Tübingen sie vom Botanischen Garten Palermo hat. Da könnte es zwar naheliegend sein, das sie die ebenfalls von Lampedusa haben. Ist aber nur eine reine Vermutung.

..., denn die Pflanze war weg.

Trauerspiel!  

Dabei ist die doch in Kultur gar nicht mal soooo selten, dass man sie klauen muss. Idioten!
Und ob die Hybriden wirklich alle Hybriden sind? Schließlich ist es ja auch eine extrem variable Art, welche taxonomisch immer noch recht umstritten ist, mit einem sehr großen Verbreitungsgebiet. Ob man die lokal auch isst wüsste ich eigentlich nicht.
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(Foto mit freundlicher Genehmigung von Rolli Stuber)

In jedem Fall eine Super-Aufnahme, beste Grüße an den Fotographen!

Wohl die letzte Blüte dieses Jahr, aber mehr so ein Mini Teil von Orbea variegata.

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Die Spannung steigt ins Unermessliche...
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Hallo Dogma,
großes Kino! Wenn ich erschwingliche Samen bekäme, würde ich mich auch gerne mal versuchen.
Viele Grüße

Ich habe vor 1-2 Jahren mal 5 Samen der Art erstanden. Davon sind 2 gekeimt, relativ schnell etwa 4 mm hoch geworden und stecken seit dem fest... ich würde ja mal versuchsweise umpflanzen (Substrat ist sehr lehmig), aber ich traue mich nicht...