Schwefelverdampfung
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Re: Schwefelverdampfung
In Gewächshäusern verwendet man zumeist strombetriebene Schwefelverdampfer. Hier beispielsweise im Shop von Haage. Und das ist das Schwefel, dass damit verdampft wird. Gem. Haage ist das Mittel gegen Echten Mehltau und Spinnmilben zu verwenden.
Gruß,
Hardy
Gruß,
Hardy
Hardy_whv- Kakteenfreund
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Re: Schwefelverdampfung
Hallo zusammen,
die Schwefelverdampfer wurden früher oft im Produktionsgartenbau verwendet, speziell im Schnittblumenanbau, um verschiedene Pilzkrankheiten bei Chrysanthemen, Nelken und Rosen zu bekämpfen. Ob man damit Läuse oder Milben komplett erledigen kann, kann ich mir jetzt nicht so vorstellen. Soweit ich weiß, hämmt es jedoch deren Vemehrungsgeschwindigkeit.
Grüße
Escobar
die Schwefelverdampfer wurden früher oft im Produktionsgartenbau verwendet, speziell im Schnittblumenanbau, um verschiedene Pilzkrankheiten bei Chrysanthemen, Nelken und Rosen zu bekämpfen. Ob man damit Läuse oder Milben komplett erledigen kann, kann ich mir jetzt nicht so vorstellen. Soweit ich weiß, hämmt es jedoch deren Vemehrungsgeschwindigkeit.
Grüße
Escobar
Escobar- Kakteenfreund
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Re: Schwefelverdampfung
Hallo zusammen,
grundsätzlich muss zwischen dem Verdampfen und dem Verbrennen von Schwefel unterschieden werden. Wird Schwefel verbrannt, reagiert er mit Sauerstoff und es entsteht vorwiegend Schwefeldioxid. Weiterhin könnte dann bei hoher Luftfeuchtigkeit sogar schweflige Säure entstehen. Alles was atmet wird absterben. So ähnlich funktioniert der saure Regen. Deswegen auch Entschwefelungsanlagen in der Industrie.
Die Verdamper von Haage usw. verdampfen Schwefel, hauptsächlich gegen Pilze. Natürlich mögen das auch die Organismen wie Spinnmilben und Läuse nicht, wenn sie durch
eine Schwefelschicht saugen müssen. Sie werden dadurch sicher auch geschädigt, nur wirksam bekämpft glaube ich nicht.
Ehrlich gesagt habe ich auch schon mal über Schwefelverbrennung nachgedacht. Besonders als mich vor zwei Jahren die Tripse genervt haben. Letzlich habe ich es auch anders in den Griff bekommen und damit auch den Raubmilben, Spinnen und anderen Nützlingen eine Chance gegeben.
Beste Grüße
Wolfgang
grundsätzlich muss zwischen dem Verdampfen und dem Verbrennen von Schwefel unterschieden werden. Wird Schwefel verbrannt, reagiert er mit Sauerstoff und es entsteht vorwiegend Schwefeldioxid. Weiterhin könnte dann bei hoher Luftfeuchtigkeit sogar schweflige Säure entstehen. Alles was atmet wird absterben. So ähnlich funktioniert der saure Regen. Deswegen auch Entschwefelungsanlagen in der Industrie.
Die Verdamper von Haage usw. verdampfen Schwefel, hauptsächlich gegen Pilze. Natürlich mögen das auch die Organismen wie Spinnmilben und Läuse nicht, wenn sie durch
eine Schwefelschicht saugen müssen. Sie werden dadurch sicher auch geschädigt, nur wirksam bekämpft glaube ich nicht.
Ehrlich gesagt habe ich auch schon mal über Schwefelverbrennung nachgedacht. Besonders als mich vor zwei Jahren die Tripse genervt haben. Letzlich habe ich es auch anders in den Griff bekommen und damit auch den Raubmilben, Spinnen und anderen Nützlingen eine Chance gegeben.
Beste Grüße
Wolfgang
airabocse- Kakteenfreund
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Re: Schwefelverdampfung
airabocse schrieb:Wird Schwefel verbrannt, reagiert er mit Sauerstoff und es entsteht vorwiegend Schwefeldioxid.
Mir sind keine Anwendungen verbrannten Schwefels im Pflanzenschutz bekannt. Und im Gewächshaus sauren Regen zu produzieren könnte auch zu ungewollten Nebenwirkungen führen
Gruß,
Hardy
Hardy_whv- Kakteenfreund
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Re: Schwefelverdampfung
Der genannte Schwefelverdampfer verdampfst ja reinen Schwefel.
Nach meinen Informationen schlagen sich die Schwefeldämpfe auf den Pflanzen nieder, und werden mit der Zeit durch Reaktion mit der Luftfeuchtigkeit zu Schwefeldioxid und Schwefelsäure.
In Wikipedia steht: "Als protektives Kontaktfungizid wirkt Schwefel vorbeugend durch Kontakt an der Pflanzenoberfläche, wo es langsam zu Schwefeldioxid oxidiert wird und die Sporenkeimung hemmt."
Meine Überlegung dazu: Wenn ich Schwefel verbrenne, dann entsteht direkt Schwefeldioxid, und zwar in größeren Mengen. Wenn ich dabei einen Lüfter laufen lasse, dann kommt das Schwefeldioxid auch in die hintersten Ecken vom Gewächshaus. Wenn ich den Schwefel am Tag verbrenne, wenn also die Schließzellen der Kakteen geschlossen sind, dann dürften doch die Kakteen das Schwefeldioxid nicht oder nur minimal aufnehmen, die Spinnmilben aber schon. 3-4 Stunden Begasung dürften doch dann genügen, um alle Spinnmilben im Gewächshaus abzutöten. Es erhebt sich nur die Frage, ob das Schwefeldixid in hoher Konzentration schädlich für die Kakteen ist.
Mal schauen, was Andere dazu sagen.
Nach meinen Informationen schlagen sich die Schwefeldämpfe auf den Pflanzen nieder, und werden mit der Zeit durch Reaktion mit der Luftfeuchtigkeit zu Schwefeldioxid und Schwefelsäure.
In Wikipedia steht: "Als protektives Kontaktfungizid wirkt Schwefel vorbeugend durch Kontakt an der Pflanzenoberfläche, wo es langsam zu Schwefeldioxid oxidiert wird und die Sporenkeimung hemmt."
Meine Überlegung dazu: Wenn ich Schwefel verbrenne, dann entsteht direkt Schwefeldioxid, und zwar in größeren Mengen. Wenn ich dabei einen Lüfter laufen lasse, dann kommt das Schwefeldioxid auch in die hintersten Ecken vom Gewächshaus. Wenn ich den Schwefel am Tag verbrenne, wenn also die Schließzellen der Kakteen geschlossen sind, dann dürften doch die Kakteen das Schwefeldioxid nicht oder nur minimal aufnehmen, die Spinnmilben aber schon. 3-4 Stunden Begasung dürften doch dann genügen, um alle Spinnmilben im Gewächshaus abzutöten. Es erhebt sich nur die Frage, ob das Schwefeldixid in hoher Konzentration schädlich für die Kakteen ist.
Mal schauen, was Andere dazu sagen.
william-sii- Kakteenfreund
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Re: Schwefelverdampfung
Ich kannte bisher auch nur den Schwefelverdampfer (und auch nur vom Zusehen), eingesetzt gegen Mehltau im Gewächshaus.
Die Überlegungen von Ernst kann ich gut nachvollziehen. Beim Schwefeldioxid dürfte die richtige Dosierung entscheidend sein, um keine Schäden zu bewirken. Zum Glück schließen die Kakteen tagsüber ihre Stomata und haben eine dicke Cuticula, durch die nicht so viel durchgehen dürfte, so dass sie von allen Pflanzen wahrscheinlich am wenigsten betroffen sind (falls noch anderes Grünzeug im GWH steht).
Ein anderer Punkt ist die Philosophie der Schädlingsbekämpfung. Zum einen würde ich vorher abklären: Ist die Methode auch effektiv gegen die Eier der Spinnmilben? Wenn nicht, müsste man noch ein zweites Mal Schwefel verbrennen, um die neu geschlüpften Tierchen auch zu erwischen.
Zum anderen: Geht es darum, die Kakteen-Spinnmilbe loszuwerden? Dann wäre diese radikale Methode eine Überlegung wert - wenn man danach konsequent alle Neuzugänge mit einen Akarizid behandelt. Wenn es um die "normalen" Spinnmilben (Rote Spinne) geht: Die werden regelmäßig mit dem Wind wieder angeweht. Meistens werden sie von den verschiedenen Raubmilben gut in Schach gehalten, vor allem weil Kakteen eben nicht zu ihren bevorzugten Nahrungspflanzen gehören. Tötet man einmal auch die Nützlinge ab, riskiert man, die Behandlung jedes Jahr (oder noch öfter) wiederholen zu müssen. Das möchte ich zu bedenken geben.
Was man nun macht, hängt davon ab, welcher Philosophie man folgt. Beides wurde schon ausführlich hier im Forum diskutiert.
Die Überlegungen von Ernst kann ich gut nachvollziehen. Beim Schwefeldioxid dürfte die richtige Dosierung entscheidend sein, um keine Schäden zu bewirken. Zum Glück schließen die Kakteen tagsüber ihre Stomata und haben eine dicke Cuticula, durch die nicht so viel durchgehen dürfte, so dass sie von allen Pflanzen wahrscheinlich am wenigsten betroffen sind (falls noch anderes Grünzeug im GWH steht).
Ein anderer Punkt ist die Philosophie der Schädlingsbekämpfung. Zum einen würde ich vorher abklären: Ist die Methode auch effektiv gegen die Eier der Spinnmilben? Wenn nicht, müsste man noch ein zweites Mal Schwefel verbrennen, um die neu geschlüpften Tierchen auch zu erwischen.
Zum anderen: Geht es darum, die Kakteen-Spinnmilbe loszuwerden? Dann wäre diese radikale Methode eine Überlegung wert - wenn man danach konsequent alle Neuzugänge mit einen Akarizid behandelt. Wenn es um die "normalen" Spinnmilben (Rote Spinne) geht: Die werden regelmäßig mit dem Wind wieder angeweht. Meistens werden sie von den verschiedenen Raubmilben gut in Schach gehalten, vor allem weil Kakteen eben nicht zu ihren bevorzugten Nahrungspflanzen gehören. Tötet man einmal auch die Nützlinge ab, riskiert man, die Behandlung jedes Jahr (oder noch öfter) wiederholen zu müssen. Das möchte ich zu bedenken geben.
Was man nun macht, hängt davon ab, welcher Philosophie man folgt. Beides wurde schon ausführlich hier im Forum diskutiert.
SFri- Kakteenfreund
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Re: Schwefelverdampfung
Noch in meiner aktiven Brauerzeit haben wir die frisch gereinigten und noch feuchten Lagertanks geschwefelt. Wir haben pro 300-700 Hektoliter-Tank ein bis zwei solcher Schwefelblätter verbrannt, das noch an der Tankwand befindliche Haftwasser bildete so schweflige Säure, die eine ausreichende Desinfektion bis zur Wiederbefüllung der Tanks gewährleistete. Schwefel im Gewächshaus zu verbrennen halte ich für überhaupt keine gute Idee, das Ausschwefeln mit verbranntem Schwefel wird bei leerem Gewächshaus empfohlen. Pflanzen können wohl mit Verbrennungen auf die Säure reagieren, sicher in Abhängigkeit der Konzentration, siehe hier. Weil die Mahnerei hier im Forum Tradition hat: Schwefel ist in Deutschland nicht als Insektenbekämpfungsmittel zugelassen.
Pieks- Kakteenfreund
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Re: Schwefelverdampfung
Hallo miteinander
Schwefel verbrennen ist nicht gut es entsteht Schwefeldioxid und in Verbindung mit Luftfeuchtigkeit H2SO3 Schweflige Säure ,ich habe das als Lehrling
im eigenen Gwh mal gegen Blattläuse probiert meine Geranien und anderen Pflanzen waren dann alle ohne Blätter und die Triebspitzen waren auch alle verätzt.
In der Imkerei zum bekämpfen von Wachsmotten ist das absolut super,aber bei Pflanzen würde ich es nie mehr wieder machen.
Grüsse Manfred
Schwefel verbrennen ist nicht gut es entsteht Schwefeldioxid und in Verbindung mit Luftfeuchtigkeit H2SO3 Schweflige Säure ,ich habe das als Lehrling
im eigenen Gwh mal gegen Blattläuse probiert meine Geranien und anderen Pflanzen waren dann alle ohne Blätter und die Triebspitzen waren auch alle verätzt.
In der Imkerei zum bekämpfen von Wachsmotten ist das absolut super,aber bei Pflanzen würde ich es nie mehr wieder machen.
Grüsse Manfred
Orchidsorchid- Kakteenfreund
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Re: Schwefelverdampfung
Hallo Ernst,william-sii schrieb:Nach meinen Informationen schlagen sich die Schwefeldämpfe auf den Pflanzen nieder, und werden mit der Zeit durch Reaktion mit der Luftfeuchtigkeit zu Schwefeldioxid und Schwefelsäure.
In Wikipedia steht: "Als protektives Kontaktfungizid wirkt Schwefel vorbeugend durch Kontakt an der Pflanzenoberfläche, wo es langsam zu Schwefeldioxid oxidiert wird und die Sporenkeimung hemmt."
Meine Überlegung dazu: Wenn ich Schwefel verbrenne, dann entsteht direkt Schwefeldioxid, und zwar in größeren Mengen. Wenn ich dabei einen Lüfter laufen lasse, dann kommt das Schwefeldioxid auch in die hintersten Ecken vom Gewächshaus. Wenn ich den Schwefel am Tag verbrenne, wenn also die Schließzellen der Kakteen geschlossen sind, dann dürften doch die Kakteen das Schwefeldioxid nicht oder nur minimal aufnehmen, die Spinnmilben aber schon. 3-4 Stunden Begasung dürften doch dann genügen, um alle Spinnmilben im Gewächshaus abzutöten. Es erhebt sich nur die Frage, ob das Schwefeldixid in hoher Konzentration schädlich für die Kakteen ist.
Mal schauen, was Andere dazu sagen.
prinzipiell stimmt deine Überlegung schon, allerdings wird sie in der Praxis nicht funktionieren. Die im Allgemeinen ausgesprochen langsame Luftoxidation von elementarem Schwefel setzt nur extrem geringe Mengen SO2 über einen längeren Zeitraum frei. Dies ist wohl ausreichend, um empfindliche Organismen wie Pilze in Mitleidenschaft zu ziehen, aber nicht genug, um höhere Pflanzen zu schädigen.
Damit sind die Mengen, die bei einer Verbrennung entstehen, in keiner Weise zu vergleichen. Hier werden in kurzer Zeit lokal große Mengen SO2 gebildet, die sicher (auch wenn eine gute Luftumwälzung stattfindet) weit jenseits einer allgemein pflanzenverträglichen Konzentration liegen werden. Konzentrationen über 8 ppb gelten als pflanzenschädigend. Wenn dein Gewächshaus z.B. 20 m³ Rauminhalt hat, wären die 8 ppb bei 160 µl SO2 erreicht. Die würden bei der Verbrennung von ca. 250 µg Schwefel entstehen. Da brauchst du schon ne gute Waage...
Falls es jemand näher inteessiert: https://bfw.ac.at/030/pdf/bfw-dok_8.pdf
ciao
Stefan
sensei66- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 1700
Schwefelverdampfung
Da das Jahr 2017 auf Grund der großen Hitze im Gewächshaus mir einige Unannehmlichkeiten bereitete, so hatte ich einige Ausfällen durch erheblichen Befall an Wollläusen aber auch die Rote Spinne hat ihr Unwesen getrieben.
Leider hab ich das Problem zuspät erkannt. Wollläuse tummeln sich immer da wo das Auge nicht hinschaut, habe zwar sofortige Maßnahmen eingeleitet (Dichotomische Wirkstoffe) leider habe ich bei meiner Frühjahrssichtung noch Kandidaten stehen.
Bei günsiger Wetterlage möchte ich eine Schwefelverdampfung machen.
Meine Frage: Schädigt bei Verdampfung es auch die Wollläuse??
Rote Spinne sowieso und bäugt auch Pilzbefall vor.
Leider hab ich das Problem zuspät erkannt. Wollläuse tummeln sich immer da wo das Auge nicht hinschaut, habe zwar sofortige Maßnahmen eingeleitet (Dichotomische Wirkstoffe) leider habe ich bei meiner Frühjahrssichtung noch Kandidaten stehen.
Bei günsiger Wetterlage möchte ich eine Schwefelverdampfung machen.
Meine Frage: Schädigt bei Verdampfung es auch die Wollläuse??
Rote Spinne sowieso und bäugt auch Pilzbefall vor.
Hansi (†)- Kakteenfreund
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