Alte Echinopsis nehmen kein Wasser auf und sehen schlecht aus -- was würdet ihr tun?

Hallo Charlotte,

eine Sache vorweg: Echinopsen sind Starkzehrer - daher dünge ich meine Pflanzen von April bis Ende August bei jedem Gießen mit einer schwachen Wuxal-Dosis (halbe Konz.). Wer so viel blüht und schnell wächst, ist hungrig. Aber klar: kann Dich schon verstehen, dass Du bei der Pflege-Vertretung während Deiner Abwesenheit kein Luxusprogramm bestellen konntest, sondern nur die "Grundversorgung". Andererseits wären Deine Schützlinge ohne den Einsatz Deiner Vertretung längst hinüber - also sei bitte gnädig mit ihm und sehe von Standpauken ab ...

Mach Dir mal keine Sorgen: so zäh wie diese Gattung ist, werden die sicher wieder was!
Wenn das Substrat vollkommen trocken ist (dafür würde sich die Winterruhe anbieten), wäre eine Wurzelkontrolle durchaus sinnvoll, wie Andreas schon schrieb. Trotz reichlicher Wässerung tritt keine sichtbare Veränderung am Pflanzenkörper ein? Dann liegt der Teufel nicht selten unterirdisch begraben. Schwaches Wurzelwerk, zu wenige Saugwurzeln, Wurzelläuse etc.. Toi toi toi!

Du kannst die Töpfe auch für einige Tage auf einen sehr feuchten Lappen stellen und diesen auch feucht halten.
Wenn noch Wurzelaktivität vorhanden ist, dann werden sich an den Abzugslöchern Saugwurzeln zeigen.
Ich würde einen dunklen Lappen nehmen. Da sieht man dann auch eventuell vorhandene Wurzelläuse, die gerne mal aus den Abzugslöchern kommen.
Gruß Stefan

Danke auch für eure Einschätzung!
Ich denke, am Wochenende werde ich einen Blick in die Töpfe werden, die rechte (kaputtere) zuerst, und sie dann mal mit offenen Wurzeln über Nacht ins Wasser stellen (außer, es sind überhaupt keine Wurzeln mehr da).

OPUNTIO schrieb:Du kannst die Töpfe auch für einige Tage auf einen sehr feuchten Lappen stellen und diesen auch feucht halten.
Wenn noch Wurzelaktivität vorhanden ist, dann werden sich an den Abzugslöchern Saugwurzeln zeigen.
Ich würde einen dunklen Lappen nehmen. Da sieht man dann auch eventuell vorhandene Wurzelläuse, die gerne mal aus den Abzugslöchern kommen.
Gruß Stefan

Oh, das habe ich erst gerade jetzt gesehen, war auf der zweiten Seite! Das probiere ich auf jeden Fall zuerst!

Aber ja, bisher hat sich trotz zwei Mal kräftig gießen (mit ein paar Tagen dazwischen) überhaupt nichts sichtbares getan.

Kaktusfreund81 schrieb:Hallo Charlotte,

eine Sache vorweg: Echinopsen sind Starkzehrer - daher dünge ich meine Pflanzen von April bis Ende August bei jedem Gießen mit einer schwachen Wuxal-Dosis (halbe Konz.). Wer so viel blüht und schnell wächst, ist hungrig. Aber klar: kann Dich schon verstehen, dass Du bei der Pflege-Vertretung während Deiner Abwesenheit kein Luxusprogramm bestellen konntest, sondern nur die "Grundversorgung". Andererseits wären Deine Schützlinge ohne den Einsatz Deiner Vertretung längst hinüber - also sei bitte gnädig mit ihm und sehe von Standpauken ab ...

Das war mein Partner, und natürlich habe ich auch zu den Verlusten, die schon passiert sind, nichts gesagt -- ich bin ihm total dankbar, dass er das überhaupt gemacht hat, und habe ja selbst (besonders über den Winter) auch schon Pflanzen verloren.
Ich habe ihm ganz doll für seine Pflege gedankt; die meisten Kakteen sind in gutem Zustand! (Alles, was durstiger und hungriger ist, halt dann nicht so, aber die noch Überlebenden werden wieder. Diese Echinopsen sind die einzigen, bei denen ich mir aktuell richtig Sorgen mache.)

Hy!

Stefans Tipp ist super. Allerdings müssen dazu unmittelbar am Abzugsloch noch Wurzeln sein. Wenn nicht, passiert da in der Hinsicht leider nichts. Daher einfach kucken, das ist kein Umstand, und man ist instant im Bilde über die Situation. Denn wenn sie Saugwurzeln bilden würde, dann hätte sie das nach den zweimal intensiv wässern nun schon getan. Hat sie aber nicht, und das sagt, dass wurzeltechnisch eher nichts mehr los ist, denn wenn wir ja eins wissen, dann wie verblüffend schnell Kakteen mit fitten Wurzeln in der Lage sind, sich wieder aufzupunpen. Das geht selbst bei verdursteteren Echinopsen binnen einer Woche.

So, jetzt ein Update:
Ich hatte auf den ersten Blick bei keiner der großen Echinopsen unten am Topf Wurzeln gesehen, also habe ich mir heute die Zeit genommen, mal in den Topf der oberirdisch schlechter aussehenden reinzuschauen.
Der Topf war überraschend gut durchwurzelt und die Wurzeln, die zu sehen waren, sahen gesund aus und hatten in guten Teilen auch Saugwurzeln gebildet; das Substrat war noch etwas feucht vom letzten Gießversuch vorige Woche.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Also habe ich eigentlich den Eindruck, dass die Pflanze durchaus Wasser aufnehmen kann -- vielleicht war es einfach noch nicht genug, dass die Wassseraufnahme am Haupt-Pflanzenkörper richtig sichtbar war? Der humose Anteil des Substrats ist leider ziemlich torfig (habe inzwischen besseres, aber damals noch nicht), sodass der Wurzelballen relativ fest war.

Ich habe den Ballen jetzt nicht weiter gestört, sondern die Pflanze so weit wie möglich unverändert zurück in den Topf gesteckt, zusammen mit einem Stütz-Stock, um sie vielleicht langsam wieder etwas gerader aufzurichten. Mein Plan ist, sie jetzt wie üblich nach dem neu Eintopfen eine Weile an einem schattigeren Ort aufzustellen, bis eventuelle Wurzelverletzungen von dieser Aktion verheilt sind.

Die zweite Pflanze, die noch etwas besser aussieht, habe ich jetzt erstmal im Topf gelassen und staue sie jetzt über Nacht von unten an. Diese Dicken werden normalerweise nur von oben gegossen. Ein guter Teil des Gießwassers wandert dabei direkt durch den Topf und läuft einfach wieder ab -- ich vermute jetzt, dass sie auf diese Weise über den Sommer einfach nicht annähernd genug bekommen haben; daher jetzt das Anstauen.

Na prima !
Nun weiß man Bescheid, und kann versuchen, dass sie vor der Winterruhe noch mal ein bisschen rehydrieren können.

So, noch ein Update zur ersten Pflanze, deren Wurzelballen vor einer Woche ein sehr gründliches Wasserbad genossen hat:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Sie hat sich wieder ziemlich aufgepumpt und sieht erholt aus.

Die zweite stand bis gestern trocken und hatte jetzt ihr Wasserbad; nun braucht's natürlich ein paar Tage bis sich da was zeigt.

Die Lehre: Große Echinopsis wollen große Mengen Wasser, und wenn sie einmal ausgedörrt sind, hilft normales Gießen nicht genug.
Nächstes Frühjahr gibt's dann auch Dünger und dann klappt es hoffentlich wieder mit den Blüten.