Rettung für Hochzeitskaktus
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Rettung für Hochzeitskaktus
Liebe Kakteenfreunde,
ich bin Stefan und neu hier im Forum.
Meine Frau und ich haben vor gut 15 Jahren zur Hochzeit einen Kaktus geschenkt bekommen, der uns beiden sehr ans Herz gewachsen ist.
Er war damals ca. 1 m hoch und ist mittlerweile auf stattliche 2,5 m angewachsen.
Leider habe ich ihn scheinbar im letzten Winter zu viel gegossen. Jedenfalls merkte ich heute, dass einige Triebe sehr "schlapp" wirken und einer sogar abknickte.
Beim Versuch, den Kaktus mitsamt dem Topf aus dem Übertopf zu ziehen, löste sich der Kaktus aus dem Erdreich und ich stellte erschrocken fest, dass er fast keine Wurzeln (mehr?) hat (Siehe Bilder am Ende).
Die Erde (Mischung aus Kakteenerde und Sand) war feucht und roch etwas modrig. Ich fand zu meiner Überraschung darin aber keine abgestorbenen Restwurzeln.
Sind die Wurzeln vollständig verfault oder hat selbst ein so großer Kaktus kein ausgedehnteres Wurzelwerk?
Auf einer Ratgeberseite habe ich gelesen, man solle im Falle verfaulter Wurzeln diese großzügig abschneiden, dann würden sich vom gesunden Stamm aus neue Wurzeln bilden.
Ist eine solche Rosskur bei meinem Patienten tatsächlich angebracht/erfolgversprechend?
Vielen herzlichen Dank für eure Tipps!
Stefan
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ich bin Stefan und neu hier im Forum.
Meine Frau und ich haben vor gut 15 Jahren zur Hochzeit einen Kaktus geschenkt bekommen, der uns beiden sehr ans Herz gewachsen ist.
Er war damals ca. 1 m hoch und ist mittlerweile auf stattliche 2,5 m angewachsen.
Leider habe ich ihn scheinbar im letzten Winter zu viel gegossen. Jedenfalls merkte ich heute, dass einige Triebe sehr "schlapp" wirken und einer sogar abknickte.
Beim Versuch, den Kaktus mitsamt dem Topf aus dem Übertopf zu ziehen, löste sich der Kaktus aus dem Erdreich und ich stellte erschrocken fest, dass er fast keine Wurzeln (mehr?) hat (Siehe Bilder am Ende).
Die Erde (Mischung aus Kakteenerde und Sand) war feucht und roch etwas modrig. Ich fand zu meiner Überraschung darin aber keine abgestorbenen Restwurzeln.
Sind die Wurzeln vollständig verfault oder hat selbst ein so großer Kaktus kein ausgedehnteres Wurzelwerk?
Auf einer Ratgeberseite habe ich gelesen, man solle im Falle verfaulter Wurzeln diese großzügig abschneiden, dann würden sich vom gesunden Stamm aus neue Wurzeln bilden.
Ist eine solche Rosskur bei meinem Patienten tatsächlich angebracht/erfolgversprechend?
Vielen herzlichen Dank für eure Tipps!
Stefan
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Stefan5- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 2
Lieblings-Gattungen : keine
Re: Rettung für Hochzeitskaktus
Hallo Stefan,
willkommen im Forum!
Erst mal eine kleine Hiobsbotschaft: Dein Kaktus ist gar kein Kaktus, sondern eine Euphorbie, ein sogenanntes Wolfsmilchgewächs.
Wenn Seitentriebe abbrechen oder die Pflanze verletzt wird, tritt ein weißen Milchsaft aus, der übrigens Hautirritationen verursachen kann. Auf keinen Fall in die Augen oder auf andere Schleimhäute bringen!
Den genauen Artnamen deiner Euphorbia wird dir sicher jemand hier im Forum nennen, ich kenne mich damit nicht aus.
Ob man die Pflanze nochmal als komplettes bewurzeln kann muss dir ebenfalls jemand Erfahreneres sagen, aber Seitentriebe lassen sich auf jeden Fall neu bewurzeln.
Hoffentlich noch weitere hilfreiche Antworten und viel Erfolg beim retten!
willkommen im Forum!
Erst mal eine kleine Hiobsbotschaft: Dein Kaktus ist gar kein Kaktus, sondern eine Euphorbie, ein sogenanntes Wolfsmilchgewächs.
Wenn Seitentriebe abbrechen oder die Pflanze verletzt wird, tritt ein weißen Milchsaft aus, der übrigens Hautirritationen verursachen kann. Auf keinen Fall in die Augen oder auf andere Schleimhäute bringen!
Den genauen Artnamen deiner Euphorbia wird dir sicher jemand hier im Forum nennen, ich kenne mich damit nicht aus.
Ob man die Pflanze nochmal als komplettes bewurzeln kann muss dir ebenfalls jemand Erfahreneres sagen, aber Seitentriebe lassen sich auf jeden Fall neu bewurzeln.
Hoffentlich noch weitere hilfreiche Antworten und viel Erfolg beim retten!
Tarias- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 1589
Lieblings-Gattungen : Chamaecereus, Aylostera, Echeveria
Re: Rettung für Hochzeitskaktus
Hallo Stefan,
zunächst die schlechte Nachricht: Dein Kaktus ist kein Kaktus sondern eine Sukkulente namens Euphorbia trigona. Im Umgang mit Euphorbien muß man sehr sehr vorsichtig sein. Euphorbien sondern bei Verletzung einen milchigen Saft ab, der stark hautreizend wirken kann. Bekommt man den Milchsaft ins Auge, kann das im Schlimmsten Fall zur Erblindung führen. Also immer vorsichtig sein und beim Handling idealerweise eine Schutzbrille aufziehen.
Wenn tatsächlich zuviel gegossen worden ist, schadet es nicht, die Pflanze für eine Woche oder 2 so liegen zu lassen, damit der Wurzelbereich trocknet. Fühlt sich der Bereich über den Wurzeln noch fest an? Wenn ja, ist alles gut. Wenn es weich ist, dann haben wir es mit Fäulnis zu tun. Sieht aber zumindest auf dem Foto nicht danach aus.
Ich bin nun kein Experte im Falle der Bewurzelung von Euphorbien, aber nach 2 Wochen würde ich das Ding in mineralisches Substrat eintopfen (keine Baumarktkateenerde!) und nach weiteren 2 Wochen vorsichtig etwas Wasser geben, ca. 100 mL. Vielleicht bekommst Du aber noch besseren Input zum Bewurzeln
Liebe Grüße
Nicole
zunächst die schlechte Nachricht: Dein Kaktus ist kein Kaktus sondern eine Sukkulente namens Euphorbia trigona. Im Umgang mit Euphorbien muß man sehr sehr vorsichtig sein. Euphorbien sondern bei Verletzung einen milchigen Saft ab, der stark hautreizend wirken kann. Bekommt man den Milchsaft ins Auge, kann das im Schlimmsten Fall zur Erblindung führen. Also immer vorsichtig sein und beim Handling idealerweise eine Schutzbrille aufziehen.
Wenn tatsächlich zuviel gegossen worden ist, schadet es nicht, die Pflanze für eine Woche oder 2 so liegen zu lassen, damit der Wurzelbereich trocknet. Fühlt sich der Bereich über den Wurzeln noch fest an? Wenn ja, ist alles gut. Wenn es weich ist, dann haben wir es mit Fäulnis zu tun. Sieht aber zumindest auf dem Foto nicht danach aus.
Ich bin nun kein Experte im Falle der Bewurzelung von Euphorbien, aber nach 2 Wochen würde ich das Ding in mineralisches Substrat eintopfen (keine Baumarktkateenerde!) und nach weiteren 2 Wochen vorsichtig etwas Wasser geben, ca. 100 mL. Vielleicht bekommst Du aber noch besseren Input zum Bewurzeln
Liebe Grüße
Nicole
Gast- Gast
Re: Rettung für Hochzeitskaktus
Die Triebe, die zu dünn geraten sind, kannst du entfernen und entsorgen, die werden nichts mehr. Wie schon erwähnt wurde, ist der Saft der Pflanze gefährlich, also Vorsicht.
Für die Bildung solcher Triebe ist die Kombination aus zu wenig Licht (Die Wintersonne ist wirklich "schwach"), Wärme und Feuchtigkeit verantwortlich.
Was die Rettung betrifft, würde ich es wohl so machen, wie Nicole geschrieben hat. Vorsichtshalber würde ich einen vernünftig gewachsenen Seitentrieb entfernen, auch den (also die Wunde) trocknen lassen, und ihn parallel bewurzeln.
Deine Euphorbie wird sich besser und schneller entwickeln (und erholen), wenn sie besser, bzw. "richtig"/ artgerechter gepflegt wird. Vielleicht hilft dir dieser kleine Beitrag (klick mich) weiter.
Für die Bildung solcher Triebe ist die Kombination aus zu wenig Licht (Die Wintersonne ist wirklich "schwach"), Wärme und Feuchtigkeit verantwortlich.
Was die Rettung betrifft, würde ich es wohl so machen, wie Nicole geschrieben hat. Vorsichtshalber würde ich einen vernünftig gewachsenen Seitentrieb entfernen, auch den (also die Wunde) trocknen lassen, und ihn parallel bewurzeln.
Deine Euphorbie wird sich besser und schneller entwickeln (und erholen), wenn sie besser, bzw. "richtig"/ artgerechter gepflegt wird. Vielleicht hilft dir dieser kleine Beitrag (klick mich) weiter.
M.Ramone- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 924
Lieblings-Gattungen : Afrikaner
Re: Rettung für Hochzeitskaktus
Liebe Bianca, Nicole und Marcus,
vielen Dank für eure wertvollen Tipps (und Marcus für deinen link)!
Schade, dass ich mich nicht vorher schlau gemacht habe...
Dass sich meine Pflanze also nicht Kaktus nennen darf, stört mich nicht weiter. Hauptsache sie kommt über den Berg.
Der Satz auf Wikipedia "So nimmt sie auch sehr ungünstige Pflegeumstände oft jahrelang ohne für Laien erkennbare Anzeichen des Leidens hin." macht mir begreiflich, warum Baumarkterde und recht regelmäßiges Gießen all die Jahre nicht als Fehler aufgefallen sind.
Liebe Grüße
Stefan
vielen Dank für eure wertvollen Tipps (und Marcus für deinen link)!
Schade, dass ich mich nicht vorher schlau gemacht habe...
Dass sich meine Pflanze also nicht Kaktus nennen darf, stört mich nicht weiter. Hauptsache sie kommt über den Berg.
Der Satz auf Wikipedia "So nimmt sie auch sehr ungünstige Pflegeumstände oft jahrelang ohne für Laien erkennbare Anzeichen des Leidens hin." macht mir begreiflich, warum Baumarkterde und recht regelmäßiges Gießen all die Jahre nicht als Fehler aufgefallen sind.
Liebe Grüße
Stefan
Stefan5- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 2
Lieblings-Gattungen : keine
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