Chinosol

Ich möchte Chinosol beileibe nicht schlecht machen - hat mir bisher wirklich gute Dienste geleistet bei meinen Aussaaten! Allerdings habe ich bei der aktuellen Aussaat tatsächlich relativ schwere Versalzungen festgestellt, in Kombination mit der notgedrungenen verfrühten Deckel-Abnahme des Minigewächshauses. Um Pilzbefall einzudämmen, mußte ich schon recht früh lüften, und seither bemerke ich Verkrustungen an den Wurzelhälsen.
Besonders auffallend ist das bei den Peniocereus marianus-Sämlingen, die ich am Mittwoch pikiert habe:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Ich habe natürlich keinen Beweis, daß die Aussalzungen vom Chinosol verursacht werden, aber ich denke es liegt nahe... Zumal ich hier im Forum von jemandem schonmal das selbe gelesen zu haben glaube.

Apropos:

sensei66 schrieb:

Hardy_whv schrieb:Aber du solltest hier keine guten Tipps abgeben, sondern feiern

Keine Sorge Hardy,das hatte ich schon nicht vergessen. Aber man muss ja mal Pause machen beim Essen.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Viel Spaß beim Schuften. Das Ergebnis wollen wir dann natürlich sehen.

Alles Gute nachträglich, und MAHLZEIT

Cactophil schrieb:und MAHLZEIT

Zu spät, nix mehr da...
Aber danke für die Glückwünsche

Was Chinosol und Versalzen betrifft: ich glaube eher nicht, dass es sich bei der Verkrustung um Chinosol handelt. Es kann sich genauso gut um Düngesalze handeln oder um lösliche Verbindungen aus dem Substrat, vielleicht kommt es auch aus dem Gießwasser. Außerdem sollte die Kruste dann auch gelb sein...

Aber weil du es erwähnst: ich hatte dieses Jahr auch erstmals eine Verpilzung, bei der Chinosol nicht mehr geholfen hat. "Echte" Chemie und frühes Lüften war auch angesagt. Das macht das Wachstum auch nicht gerade schneller.

ciao
Stefan

sensei66 schrieb: Außerdem sollte die Kruste dann auch gelb sein

Stimmt auffallend, daran dachte ich gar nicht. Und stinken tut sie auch nicht    
Hm... vom Gießwasser selbst kann es nicht kommen, ist abgekochtes, zu 101% reines mit Eimern aufgefangenes Regenwasser, das vor dem Abkochen zusätzlich noch durch Küchenpapier filtriert wurde
Düngerrückstände halte ich auch eher weniger für möglich, da die zugegebene Konzentration wirklich niedrig war. Bleibt das Substrat... - Moment! Seit dieser Aussaat mische ich (neben den bisherigen Bestandteilen Lava und Bimskies) auch Kieselgur dazu, das hatte ich bei der letzten Aussaat noch nicht...! Kann Kieselgur aussalzen?

sensei66 schrieb: Das macht das Wachstum auch nicht gerade schneller.

Ja, leider... die könnten schon doppelt oder dreimal so groß sein mittlerweile  

william-sii schrieb:Wobei meiner Meinung nach 1g/ Liter die Obergrenze ist. Ich nehme bei der Aussaat zum Anstauen immer 1/2g/ Liter...

Hardy_whv schrieb:...Ich verwende auch eher 0,5g auf einen Liter für eine prophylaktische Anwendung...

Heute sehe ich das auch so und ich bin der Meinung, dass die volle Dosis - also 1 Gramm auf 1 Liter - absolut keimhemmend ist.

Dazu möchte ich meine Beobachtungen kurz schildern.

Chinosol verwende ich, seit ich 2009 begann, jährlich auszusäen. In den ersten Jahren verwandte ich 1 Tbl. Chinosol auf 1 Liter Wasser. Bis ich bemerkte, dass 1 Tbl. aus meiner Packung nur 0,5 g des Wirkstoffs enthält. Fortan benutzte ich 2 Tbl. auf 1 Liter Wasser. Das hatte zur Folge, dass ab 2014 die Keimlinge kurz nach dem Verlassen der Samenhülle stagnierten, keine Wurzeln ausbildeten und sich am Ende graugrün oder auch rotbraun verfärbten, um schließlich den Geist aufzugeben. Vielleicht erinnert sich noch jemand an meinen Beitrag von damals? (Kakteen gehen ein - Ursache gesucht >   Allerdings gab ich in diesem Thema die Chinosolmenge fälschlich mit Milligram anstatt Gramm an.)

Ich wunderte mich nicht nur 2014, sondern auch 2015 und ebenso vor zwei Wochen. Nur, dass ich dieses Jahr sofort die Chinosollösung aus der Saatschale kippte, als ich bemerkte, dass die Sämlinge wieder stagnierten.    Ich gab dann einfach warmes Leitungswasser hinein.

Mittlerweile sehe ich viele gesunde Keimlinge und neuerdings auch ausreichend Haarwurzeln.

Nach diesen Beobachtungen stelle ich nun endlich die Ursache für die Aussaatprobleme fest    und werde ab nächstes Jahr wieder auf die halbe Dosis Chinosol gehen. (Wenn überhaupt. )

Viel Grüße von Antje

hallo
habe mir heute das Chinosol zugelegt.nun meine Frage wie soll ich es anwenden .
Nach der beschreibung werde ich einfach nicht schlau.vieleicht könnt ihr mir eine paar Tips geben.
Bitte Bitte lg maria

Hallo Maria,
Du nimmst eine Tablette und machst sie möglichst klein. Ein Mörser leistet da hervorragende Dienste. Ich habe eine ausrangierte Glaskaffeekanne, in die kommt der Staub dann rein und wird mit 1 Liter gut warmem Wasser aufgegossen und ordentlich gerührt bis sich das Chinosol komplett aufgelöst hat. Ich lass die Lösung dann abkühlen und fülle sie dann in meine Sprühflasche.

Anwendung: Zum Anstauen nehmen, Saatgefäße tauchen, sonst prophylaktisch sprühen oder bei Befall anwenden.

Gutes Gelingen
Thomas

p.s. Was machen die Wichtel-Dorns?

Wirkt Chinosol eigentlich auch gegen Pilze?
Im Beipackzettel finde ich nichts darüber.

Mike, bei der Anzucht schon.

Das müsste auf dem Beipackzettel stehen:"Der Wirkstoff hat oberflächlich angewendet keimtötende Eigenschaften, vor allem gegen Bakterien und Pilze".
Ansonsten so anwenden wie oben beschrieben. Prophylaktisch würde ich es nicht anwenden. Nur bei Bedarf!
Gruß Uwe