Wurzelläuse

OPUNTIO schrieb:Letztendlich stammt ja alles ursprünglich aus dem Freiland. Auch die Schädlinge.

Gruß Stefan

Planococcus citri ist ursprünglich ein Schädlind der die Zitronen befallen hat. Auch die im Freiland. Auch die ober- und unterirdisch.

Erstaunlicherweise werden unsere Sammlungen von Dactylopius coccus verschont.

@ Spickerer...Vielen Tausend Dank für deine Mühe!!!
Sachlich recherchiert und mit diesen Fakten argumentiert ist mir sehr viel wert

...genau die Rhizoecus falcifer hab ich bei mir auch beobachtet. Nun mal sehen wie ich
wieder "Tschüss" sagen kann

Hallo zusammen,
man tut was man kann. Wenn diese Nachforschungen nur nicht so aufwändig wären. Die meisten Veröffentlichungen sind dazu fremdsprachig verfasst, was diese Arbeit noch erschwert. Hauptsache es hilft ein klein wenig, die Biester genauer zu identifizieren. Sie sind und bleiben ein Ärgernis. Bei mir ist erstmal Funkstille bei den Biestern, nachdem ich sie gezielt vergiftet habe.

Hier noch eine kleine Ergänzung, welche die Unterscheidung dieser beiden ungeliebten schmierenden Läusegattungen und -arten erleichtern könnte. Während die winzigen geflügelten Männchen von Planococcus citri anfangs deutlich weiß bewollt in Erscheinung treten, sind die Männchen der überwiegend wurzellebenden Rhizoecus falcifer unbewollt, also nackt und haben braune Abdomen. Die weiße Wolle von Planococcus citri verliert sich jedoch ebenfalls recht schnell. Die Flügel sind bei beiden Arten durchsichtig, schillern aber bei Rhizoecus falcifer bunt.

Gruß, Spickerer

Hallo nochmal,
kurz zur Bekämpfung dieser Plagegeister. Wer kein Gift nehmen möchte oder zur Hand hat, für den gibt es eine einfache Art die Biester los zu werden. Man topft die Pflanze aus und erhitzt das in Alufolie eingerollte Substrat für eine Wiederverwertung im Backofen. Nachdem die Wurzeln vom restlichen Substrat befreit wurden, spritzt man die gesamte Kakteenpflanze tropfnass mit Spiritus (aus dem Baumarkt) ein. Nach kurzer Zeit ist sie abgetrocknet und kann wieder in frisches läusefreies Substrat eingetopft werden. Dieses Vorgehen empfiehlt sich insbesondere, wenn nur Einzelpflanzen betroffen sind. Da die Pflanzen im Winterhalbjahr ruhen, stört es sie momentan nicht.

Gruß, Spickerer

Hallo Siegfried,

vielen Dank, dass du dir so viel Mühe machst, und dass du die Ergebnisse deiner zeitaufwendigen Recherche hier so ausführlich und übersichtlich für alle zur Verfügung stellst!

Mich hat es nun auch erwischt. Zum Glück an einem Neuzugang in Quarantäne, also keine Gefahr für meinen Bestand. Maximal für die anderen Quarantänemitglieder, die aber kälter überwintert wurden als der Heidelbeerkaktus und deshalb seit November keinen Kontakt mehr hatten. Alle ehemaligen Quarantänemitglieder wurden vor Kurzem umgetopft und dabei wie immer auch die Wurzeln kontrolliert, wobei ich nichts feststellen konnte.

Der Heidelbeerkaktus war im unteren Stammbereich leicht weißlich, was mir schon in der Kakteengärtnerei letzten August aufgefallen war. Dieser weißliche Belag wurde nun in den letzten zwei Wochen mehr und genaueres Nachschauen heute hat den Verdacht bestätigt.

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Im gesamten Wurzelbereich habe ich vielleicht 30 bis 40 immobile weibliche weiße Läuse gefunden. Im Untersetzer waren zwei geflügelte kleinere mit rotbraunem Körper. Den Heidelbeerkaktus habe ich ausgetopft und leider unter ziemlichem Wurzelverlust komplett vom teils festgebackenen Substrat befreit. Die Wurzelreste habe ich mit Spiritus tropfnass gesprüht und den Kaktus dann komplett für 12 Minuten in 53° C heißem Wasser untergetaucht. Danach die Wurzeln erneut mit Spiritus tropfnass gesprüht. Jetzt liegt er zum Trocknen schattig bei 20° C. Ich bin am überlegen die Prozedur in einer Woche zu wiederholen, falls er es überlebt und erst danach wieder einzutopfen. Was würdet ihr empfehlen? Die detaillierte Beschreibung der Warmwassermethode, die Shamrock hier verlinkt hat, scheint leider nicht mehr zu existieren.

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Das tut schon weh. Alles, was die Wachsschicht der Läuse angreift, greift natürlich auch die schöne blaue Bereifung an. Er riecht auch stark, vermutlich aufgrund der Wurzelverletzungen. Ich hoffe er überlebt es. Über Tipps zur weiteren Vorgehensweise bin ich dankbar.

Trocknen lassen, in Spiritus tauchen, trocknen lassen, 10 Tage später noch mal tauchen, trocknen lassen, eintopfen.

Ich komm leider auch grad nicht zur Verlinkung, zum Glück hab ich mir das auch ausgedruckt. Ist aber ein aufwändiges Prozedere...

Den ganzen Kaktus im Spiritus untertauchen? Dann muss ich noch Spiritus kaufen und mich in der Zwischenzeit vom letzten Rest blauer Bereifung verabschieden. Oder nur die Wurzeln tauchen? Glauke Kakteen sind so schön, aber bei der Behandlung von Untermietern war's das halt schnell mit der Bereifung.

Ich hatte eine Wassertemperatur von 60-65C mit einem Schuss Spiritus. Haben alle überlebt.
Viele Grüße