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Taxonomie muss nicht trocken sein

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Taxonomie muss nicht trocken sein - Seite 4 Empty Re: Taxonomie muss nicht trocken sein

Beitrag  Esor Tresed Mo 21 Nov 2022, 10:39

Außerdem sind es ja oft nicht die Entdecker. Die Ureinwohner kennen die Pflanzen bereits und haben sie benannt lange bevor irgendwelche Europäer oder Amerikaner zum ersten Mal das Land betraten. Ich finde es an sich respektvoll solche Namen dann miteinzubeziehen und auch dazu gibt es sicher interessante Geschichten. Wobei ich jetzt nicht weiß, ob das auf den Namen Affenschwanz zutrifft oder ob das ein europäischer/amerikanischer Trivialname ist, der später entstanden ist.

Ich mag es generell nicht, wenn in der Wissenschaft nach Wissenschaftler*innen benannt wird. Ein Name wie Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) z.B. sagt mehr über eine Erkrankung aus als Parkinson's Disease (PD). Eine Keulenzelle ist für Medizinstudent*innen leichter zu erkennen als eine Clara-Zelle, ganz zu schweigen vom ethischen Aspekt, der bei Herrn Clara wie sicher auch anderen Wissenschaftler*innen eine Rolle spielt.
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Taxonomie muss nicht trocken sein - Seite 4 Empty Taxonomie muss nicht trocken sein

Beitrag  Spickerer Mo 21 Nov 2022, 14:06

Hallo zusammen,
man kann es sich ja auch einfach machen und einfach den Namen dran lassen, der als erstes da war. Für das spätere Gewusel ist man ja nicht verantwortlich.
Gattungen können sich ändern, Artnamen bleiben bestehen. Was aber passieren kann ist, dass es die neue Gattung nicht gibt, sondern der Bestimmungsgegenstand
einer anderen Gattung zugeordnet werden muss. In diesem Fall war es eine Seifenblase. Bei der Benennung von Arten muss schon ein Unterschied zu den restliche
Arten der Gattung existieren. Lösung, man sucht nach etwas bestimmbaren, dass man unbedingt finden möchte um den Artnahmen zu legalisieren, oder man
macht eine Varietät oder Form daraus. Aber dass muss man erstmal hinkriegen Rolling Eyes

Shamrock, für das Schilderproblem habe ich eine Lösung. Ein Schild hat ja zwei Seiten, die man beschreiben kann und wenn es drei Namen sind, dann schreibt
man alle drei Namen auf jeweils ein Schild und klebt sie mit wasserfestem Holzleim zusammen, ins Substrat einbuddeln und gut isses. Sieht dann aus wie eine kleine
Litfasssäule und dann kann sich jeder selber aussuchen welcher Name es seiner Meinung nach ist und man hat genug Gesprächsstoff für einen gemütlichen Abend.   Wink  
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Taxonomie muss nicht trocken sein - Seite 4 Empty Re: Taxonomie muss nicht trocken sein

Beitrag  konrad_fitz Mo 21 Nov 2022, 14:19

Joo, würde ich auch so sehen. Nur...
Ich liebe die sehr oft anzutreffenden Phantasienamen wie "Westernkaktus", "Teddybär-Opuntie", noch aussagekräftiger "Wüstenkaktus" - neben den Gattungenn und Arten, die eh gar nicht zutreffen können, wie Euphorbia an einer Echiniopsis oder Phaella an einem Kugelkaktus. Kugelkaktus und Säulenkaktus war auch schon da. Oder Crassula am Sternkaktus. Oder auch nur - oh wie korrekt, die Menschen wissens ja sonst nicht und meinen, es sei Gras: "Kaktus". Mehr nicht.

Und alles "ganz gans wischtsch un rischtsch" korrekt auf Holz- oder Plastettiketten. Und noch nette Brillen, Augen, Ohren, Hüte oder Blüten jenseits von Eden. lol!

Gruß Konrad
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Taxonomie muss nicht trocken sein - Seite 4 Empty Taxonomie

Beitrag  Simon Hedinger Fr 19 Apr 2024, 22:35

Hallo zusammen 

Mich würde mal interessieren, nach welchem Prinzip ihr euren Kakteen Namen gebt.
Bleibt ihr eher bei den alten Namen? Wie geht ihr mit Synonymen um? 
Oder verlasst ihr euch auch aufs Internet, zb was auf Wikipedia oder Llifle steht?
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Taxonomie muss nicht trocken sein - Seite 4 Empty Re: Taxonomie muss nicht trocken sein

Beitrag  Jens Freigang Sa 20 Apr 2024, 00:11

Hallo Simon,

ich nehme die Taxonomie völlig entspannt. Oft geben die früheren Gattungsnamen mehr Information zum Aussehen der Pflanzen bzgl. Blüte und Wuchsform als die aktuell verwendeten Gattungsnamen. Ein gutes Beispiel sind die Gattungen Echinopsis, Lobivia und Trichocereus (heute alle Echinopsis) - da habe ich gleich mal eine Vorstellung, in welche Richtung die Pflanze aussieht. Was dann als Gattungsname auf dem Schildchen steht ist mir egal. Aber es geht auch andersherum: Früher war "alles" Opuntia und heute ist die Gattung in mehrere Gattungen untergliedert, die mir dann natürlich wieder mehr Information zu den Pflanzen geben.
Viele Artnamen von einander eng verwandten Arten wurde ja in die Synonymie verwiesen, z.B. in der Gattung Mammillaria. Wenn heute diese Synonyme noch benutzt werden, liefern sie auch Information zu Aussehen und Herkunft von Pflanzen. Dann lasse ich die alten Namen oft stehen, in dem Wissen, dass sie einer (variablen) Art zugeordnet wurden.
Grüße, Jens
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Taxonomie muss nicht trocken sein - Seite 4 Empty Re: Taxonomie muss nicht trocken sein

Beitrag  Simon Hedinger Sa 20 Apr 2024, 00:58

Besten Dank! Das hilft mir schon weiter.. Normalerweise lasse ich auch die alten Namen auf den Schildchen. Zwar verwende ich die Gattungen Stenocactus und Eriosyce schon, da ich finde dass es Sinn macht. LG Simon
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Taxonomie muss nicht trocken sein - Seite 4 Empty Re: Taxonomie muss nicht trocken sein

Beitrag  Christine Heymann Sa 20 Apr 2024, 11:25

Ich mag das Wort "Echinofossulocactus".
Auch ein Grund, bei einem älteren Gattungsnamen zu bleiben. Wink
LG Christine

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